Das halten die Vorarlberger von Künstlicher Intelligenz: “Da braucht es sicherlich noch Aufklärungsarbeit.”

Markt / 12.08.2025 • 10:31 Uhr
Das halten die Vorarlberger von Künstlicher Intelligenz: "Da braucht es sicherlich noch Aufklärungsarbeit."
Die Künstliche Intelligenz soll in allen Bereichen eingesetzt werden – doch mehr als ein Drittel der Vorarlberger hat sich damit noch nicht auseinandergesetzt. Symbolfoto VN/Steurer

Künstliche Intelligenz ist in allen Branchen ein Thema – doch wie stehen die Vorarlberger dazu. Und: Vertrauen sie auch bei ihren Finanzen auf KI? Eine Analyse.

Dornbirn Gleich vorweg, dieser Text ist nicht von der Künstlichen Intelligenz (KI) geschrieben, doch diese verändert – egal, wie man es dreht und wendet – schon heute grundlegend, wie wir arbeiten, wirtschaften und Entscheidungen treffen. Allerdings kann mehr als ein Drittel der Menschen in Vorarlberg allein mit dem Begriff KI oder AI noch “nichts” oder nur “wenig anfangen”. Eine von den Sparkassen durchgeführte Integral-Studie beleuchtet Bekanntheit und Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Vorarlberg. Außerdem geht sie natürlich im Interesse des Auftraggebers der Frage nach, wie die Vorarlberger zu Finanzangelegenheiten im KI-Kontext stehen.

“Recht aufgeschlossen”

“Wir gehen davon aus, dass KI zu einem der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren in der Finanzbranche werden wird. Allein durch die Automatisierung können wir Geschäftsprozesse effizienter gestalten. Umso erfreulicher ist es, dass sich die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger bereits jetzt der Technologie gegenüber recht aufgeschlossen zeigen”, erklärt Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. So liegt aktuell die Akzeptanz von KI-Beratungen mit 41 Prozent in unserem Bundesland deutlich höher als in Österreich insgesamt mit 34 Prozent.

Martin Jäger
Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen: “Wir gehen davon aus, dass KI zu einem der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren in der Finanzbranche werden wird.” FA/Fasching

Fakt ist, dass acht Prozent in Vorarlberg genau wissen, was der Begriff “Künstliche Intelligenz” bedeutet. Fast die Hälfte (48 Prozent) hat bereits KI-Anwendungen verwendet, mehr als zwei Drittel (68 Prozent) kennen zumindest KI-Anwendungen. 29 Prozent stehen dem Thema ganz allgemein “sehr positiv” oder “positiv” gegenüber und rund ein Viertel (23 Prozent) der für die Integral-Studie befragten Menschen im Bundesland erwartet sich sogar “sehr positive” oder “positive” Auswirkungen durch die neue Technologie.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.

Beruflich wird Künstliche Intelligenz in Österreich überdurchschnittlich oft von Männern (24 Prozent), 16- bis 29-Jährigen und Angehörigen der Gen Z (37 Prozent) genutzt. Bei 40 Prozent der Menschen in Österreich mit Matura zählt die Auseinandersetzung mit KI-Anwendungen bereits zum Alltag (ohne Matura: 11 Prozent). In Vorarlberg wird KI von 14 Prozent rein beruflich genutzt, im Österreich-Durchschnitt nur von halb so vielen (7 Prozent).

Auseinandersetzung mit KI gefordert

Fast zwei Drittel (58 Prozent) in Vorarlberg erwarten, dass sich Unternehmen mit Künstlicher Intelligenz aktiv auseinandersetzen, um bessere Angebote, Serviceleistungen und effizientere Abläufe bieten zu können. Die meisten sehen “sehr starke” oder “eher starke” Veränderungen vor allem im Gesundheitsbereich (56 Prozent) und in der Medien- und Unterhaltungsbranche (50 Prozent) kommen. Ein Drittel (33 Prozent) erwartet außerdem Auswirkungen im Finanzdienstleistungsbereich. “Als Bankengruppe setzen wir uns bereits seit einigen Jahren intensiv mit KI auseinander. Unter anderem haben wir als erstes österreichisches Finanzunternehmen 2024 eine Finanz-KI gelauncht. Der hoch entwickelte, textbasierte Chatbot nutzt natürliche Sprache, um leicht verständlich Finanzwissen zu vermitteln”, berichtet Martin Jäger.

Überraschend positiv

KI wird im Finanzsektor nicht nur für Chatbots im Kundensupport oder als virtuelle Assistenz für die Kunden eingesetzt. Die Technologie eigne sich auch hier für Prozessoptimierung und Wissensmanagement. 27 Prozent der Befragten können sich auch die Nutzung eines Finanz-KI-Tools vorstellen. Ein Fünftel (20 Prozent) traut der KI auch den Umgang mit sensiblen Finanzdaten zu. “Das stimmt uns positiv. Allerdings ist uns klar, dass immer noch fast zwei Drittel in Vorarlberg (61 Prozent) Datenschutzbedenken hegen”, so der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen: “Da braucht es sicherlich noch Aufklärungsarbeit.”