Haustechnik-Unternehmen: “Brauchen ein Klima der Zuversicht”

Markt / 28.09.2025 • 11:00 Uhr
Bösch Kundendienst
Der Kundendienst in Österreich und im gesamten DACH-Raum wird seit Jahren ausgezeichnet: Damit das so ist und bleibt, investiert das Unternehmen in Mensch und Technik. FA/Hagen

Haustechnik-Spezialist konnte bei Umsatz und Marktanteilen zulegen. Unter dem Motto “Sorgenfrei für Generationen” verfolgt man langfristige Strategie. Von der Regierung werden Entscheidungen im Energiebereich gefordert.

Lustenau Zuversicht sei wichtig in Zeiten wie diesen, sagt der Geschäftsführer des Lustenauer Haustechnik-Spezialisten Bösch, Robert Janschek, zur allgemein tristen Stimmung sowohl in der Bevölkerung als auch in der Wirtschaft. Positive Nachrichten könnten, so Janschek, ein Mittel dazu sein, die Stimmung und die Lage zu verbessern. Und die können er bzw. die Walter Bösch GmbH & Co KG und ihre rund 750 Mitarbeiter (inkl. Lehrlingen) liefern. “Die Gesamtorganisation hat wirklich toll gearbeitet”, bilanziert Janschek im Gespräch mit den VN, “mit 147,4 Mill. Euro Umsatz konnten zwar die sehr ehrgeizigen Ziele nicht ganz erreicht werden – dennoch lagen die Erlöse deutlich über dem Vorjahr.” Und das trotz herausfordernder Rahmenbedingungen.

Marktanteile ausgebaut

Ganz wichtig: Die Marktanteile im Bereich Wärmepumpe und Biomasse konnten ausgebaut werden. Das bestätige das Ziel von Bösch, sich auch im Bereich erneuerbare Energien als Heizungsspezialist am Markt zu etablieren, so der Firmenchef des 1932 gegründeten Unternehmens, das in ganz Österreich präsent ist und ein sogenannter “Vollsortimenter” ist, der Heiz-, Lüftungs- und Klimalösungen in allen Bereichen und für alle Energiequellen anbietet und serviciert.

Robert Janschek
Bösch-Geschäftsführer Robert Janschek fordert von der Bundesregierung in Sachen Förderungen klare Entscheidungen. So wie es jetzt ist, verunsichere man Firmen und Haushalte. FA/Hagen

Vor allem bei den Kunden und dort mit hoher Expertise und Zuverlässigkeit ist Bösch eine fixe Größe, die zum wiederholten Mal mit dem Gütesiegel in Gold des Österreichischen Kundendienstverbands (KVA) ausgezeichnet wurde – “Diese Auszeichnung basiert auf echten Kundenbewertungen”, wie Janschek unterstreicht. Zusätzlich sei der Bösch-Kundendienst TÜV-zertifiziert. Erstmals wurde das Umweltmanagement von Bösch auch nach ISO 14001 zertifiziert – “ein bedeutender Schritt in der Umweltpolitik des Unternehmens.” Damit einher geht auch die Investition von 600.000 Euro in das hochmoderne Schulungszentrum in Lustenau, in dem alle Bereiche “in echt” für das “Training” zur Verfügung stehen. Damit werde die fachliche Qualifikation der Kundendiensttechniker auf ein neues Level gehoben, ist sich Janschek sicher. Investiert wurde und wird beim größten Arbeitgeber Lustenaus auch technologisch. Die eigenen Software-Applikationen werden ständig weiterentwickelt. “Unser Fokus liegt dabei auf KI und IT-Sicherheit”.

Entscheidungen notwendig

Die Rahmenbedingungen waren und sind für die “Klima-Branche” herausfordernd. Sowohl Industrie als auch Haushalte halten sich in Sachen Sanierung zurück. Der Hauptgrund dafür ist die Ungewissheit, ob es nach dem Förderungstopp und der Evaluierung durch die Regierung wieder Förderungen gibt. Egal wie: “Es braucht Klarheit, was passiert. Auch wenn die Regierung sagt, es gibt keine Förderungen mehr, ist das besser als die Situation jetzt”, fordert er eine Entscheidung der Politik.

Der Heiz-, Kühl-, Klima-Spezialist sieht trotz schwieriger Bedingungen das Potenzial, seine Leistungen weiter auszubauen. Bösch investiere gezielt – vor allem in Humankapital. Die Zahl der Mitarbeitenden wird im Vergleich zum Vorjahr heuer um sieben Prozent steigen. Außerdem werden 27 Lehrlinge in fünf Berufen ausgebildet. Am 1. September starteten neun neue Lehrlinge. Zusätzlich sind sieben Dualstudierende und drei berufsbegleitende Masterstudierende im Unternehmen. Zwei Dualstudenten wurden dieses Jahr direkt nach dem Bachelor übernommen, eine der “Bösch-Studentinnen” wurde sogar mit dem begehrten VDI-Förderpreis ausgestattet, freut sich Janschek. Das wertvolle Betriebskapital “Mitarbeiter” wird entsprechend betreut: Seit Dezember darf sich das Unternehmen auch offiziell als “familienfreundlicher Betrieb” bezeichnen.