„Die Menschen denken, ich wüsste alles“
Bernhard Hoëcker über seine Rateshow „Wer weiß denn sowas?“ und Eselsbrücken.
Bonn Er ist der Schlaumeier vom Dienst im deutschen Fernsehen: Der Comedian Bernhard Hoëcker. In der Quizshow „Wer weiß denn sowas?“ tritt der populäre Spaßmacher seit fünf Jahren gegen seinen Herausforderer Elton an, um gemeinsam mit prominenten Gästen knifflige Fragen zu beantworten.
Herr Hoëcker, Sie sind seit mehreren Jahren Ratemitglied der Show „Wer weiß denn sowas?“, in der es um kurioses Wissen geht. Was war das Spannendste, das Sie bislang gelernt haben?
Hoëcker Es waren schon viele abgefahrene Sachen dabei. Zum Beispiel habe ich daheim in meiner Küche beim letzten Einfrieren das Gefriergut in einer Tüte in ein Wasserbad getaucht, weil ich gelernt habe, dass man auf diese Art am besten die Luft rauskriegt, und das ist gut fürs Einfrieren.
Werden Sie oft von Fans auf die Show angesprochen? Die Sendung ist ja sehr beliebt.
Hoëcker Ja. Manchmal sind Leute dabei, die sich wundern, wenn ich in der Sendung irgendetwas nicht wusste, weil die Menschen denken, ich wüsste alles.
Sie genießen in der Tat den Ruf eines Vielwissers – oder soll man sagen: Besserwisser?
Hoëcker Das Wort ist zwar negativ besetzt, aber ich muss eine Lanze für die Besserwisser brechen. Wenn jemand etwas besser weiß als ich und es für sich behält, dann habe ich ja nichts davon. Nur wenn er es mir mitteilt, weiß ich es danach ebenfalls.
Gibt es Themen, für die Sie sich gar nicht erwärmen können?
Hoëcker Einige. Klatsch und Tratsch, Königshäuser, Film, Sport. Auch für Kunst und Literatur kann ich mich nur bedingt erwärmen.
Wie merken Sie sich Dinge?
Hoëcker Der Mensch merkt sich Geschichten und Bilder viel besser als einzelne Fakten. Deshalb bastle ich mir Sachen zusammen. Zum Beispiel dass der Eiffelturm so aussieht wie das Gerüst der Freiheitsstatue, dann weiß ich, dass beide etwa aus derselben Zeit stammen. Und ich habe die Ziffern von 1 bis 100 mit Gegenständen besetzt, um mir Zahlen besser merken zu können, und daraus bastle ich Bilder und Geschichten. Ich baue mir da also extreme Eselsbrücken.
Aber die muss man sich doch auch merken…
Hoëcker Hilfreich ist es natürlich, wenn man eine gute Eselsbrücke hat. „Geh Du alter Esel heute fischen“, den berühmten Merksatz für den Quintenzirkel, kann man sich zum Beispiel leichter merken als „G D A E H Fis“.
Haben Sie zuhause eine Bibliothek voller Lexika?
Hoëcker Ich habe keine Bibliothek daheim, denn ich mag freie Wände. Ich habe manche Dinge digital als E-Books, oder ich google Sachen, die mich interessieren.
Sind Sie selber auch Wikipedia-Autor?
Hoëcker Ich habe schon ab und zu mal was geschrieben, und manchmal verändere ich Kleinigkeiten, wenn ich was lese und es ist falsch. ski