Im Dauereinsatz

Menschen / 12.05.2021 • 18:39 Uhr
An der Ausrüstung mangelt es nicht. Unterstützung kam von Hervis.
An der Ausrüstung mangelt es nicht. Unterstützung kam von Hervis.

Zlatko Djordjevic läuft einen Monat lang für Aidswaisen in Afrika.

bregenz Heiß und trocken fegt der Wind durchs Land. Er hat die Temperaturen schon morgens auf über 20 Grad steigen lassen. Ein paar Tage später ist es wieder kalt und unwirtlich. Macht nichts. Zlatko Djordjevic (37) können auch Wetterkapriolen nicht stoppen. Sein Anliegen ist ihm zu wichtig. Der gebürtige Serbe läuft nämlich für Aidswaisen in Afrika. Den ganzen Mai über sammelt er Kilometer und hofft, dass sich möglichst viele Menschen dem Projekt „Spenden statt schenken“ der Caritas anschließen. „Ich möchte mindestens 1000 Euro erlaufen“, hat sich der Vater eines vierjährigen Buben zum Ziel gesetzt.

Auf direktem Weg

Doch das allein treibt ihn nicht an. Er will mit seinem Engagement vor allem zeigen, dass jeder etwas tun kann. „Nicht einfach nur dasitzen und warten, sondern aufstehen, machen und sich bewegen“, lautet das Motto, wobei er nicht nur die körperliche Bewegung meint. Zlatko Djordjevic lebt seit 2016 in Vorarlberg. Vorher wohnte er in Wien. „Ich habe dort sehr viele Verwandte“, erzählt er. Nach Vorarlberg kam der studierte Englischlehrer der Liebe wegen. Hier arbeitet er als Anlagenbediener bei Tridonic in Dornbirn, und dorthin tragen ihn an fünf Tagen in der Woche auch seine Füße. Selbst, wenn er aufgrund der Kurzarbeit keinen Dienst hat, schnürt Zlatko die Laufschuhe und macht sich von seinem Wohnort Bregenz auf, um seine Hilfsbotschaft unter die Leute zu bringen. Hin und retour sind es jeweils neun Kilometer. Der sportliche Hüne nimmt meist den direkten Weg entlang der Bundesstraße.

Aufhalten können ihn nur eine rote Ampel oder das Signal seiner Kamera, das einen leeren Akku anzeigt. Djordjevic dokumentiert seine Läufe und stellt sie online. Zum einen, um möglichst viele zum Spenden zu animieren, zum anderen, um zu zeigen, wie schön die Landschaft ist. Zlatko liebt die Natur und die Bewegung draußen: „Dabei habe ich mir überlegt, wie ich das nutzen kann um zu helfen.“ Im Caritas-Projekt „Spenden statt schenken“ fand er sich wieder. „Wir können uns nicht aussuchen, wo wir geboren werden, auch Kinder in Afrika können das nicht. Wenn ich aber, und sei es nur ein bisschen beitragen kann, diesen Kindern eine Chance auf eine bessere Zukunft zu schenken, freut mich das sehr“, erklärt Zlatko. Dafür schwitzt er gerne. Abwarten und Nichtstun ist ohnehin nicht sein Ding. Jeden Tag steht er um 3.50 Uhr auf, meditiert, liest und macht Sport. „Ich brauche nicht viel Schlaf“, sagt Zlatko Djordjevic und lacht. VN-MM

„Wenn ich diesen Kindern nur ein bisschen helfen kann, freut mich das sehr.“

Seit dem 3. Mai ist Zlatko mit Kamera und Riesenschritten unterwegs.
Seit dem 3. Mai ist Zlatko mit Kamera und Riesenschritten unterwegs.
Auf der Bank vor dem Firmengebäude in Dornbirn gönnt sich Zlatko Djordjevic meist eine kurze Rast, bevor es an die Arbeit geht.

Auf der Bank vor dem Firmengebäude in Dornbirn gönnt sich Zlatko Djordjevic meist eine kurze Rast, bevor es an die Arbeit geht.

Das Schnüren der Laufschuhe ist für Zlatko Djordjevic inzwischen zu einem Ritual geworden. VN/Paulitsch
Das Schnüren der Laufschuhe ist für Zlatko Djordjevic inzwischen zu einem Ritual geworden. VN/Paulitsch

Zur Person

Zlatko Djordjevic

ist für Kinder in Afrika zum caritativen Dauerläufer geworden.

Alter 37

Ausbildung Masterstudium als Englischlehrer

Familie verheiratet, ein Sohn (4 Jahre alt)

Infos zur Spendenaktion www.caritas-vorarlberg.at/spenden-helfen