Im Wald gibt es nur gute Laune

Bereits als Kind hat er mit seinem Vater einen eigenen kleinen Wald angepflanzt.
Conrad Amber bezeichnet sich selbst als die Stimme der Bäume.
Dornbirn Conrad Amber (65) ist schon sein ganzes Leben selbstständig. Er gründete die Firma Farbenlaube in Dornbirn, stellte das Unternehmen KunstKontakt auf die Beine und baute den Kunstraum auf. Seit sieben Jahren arbeitet er an seiner neuen Marke: sich selbst. Auch das Fundament für seine Liebe zu Bäumen wurde schon früh gelegt, bereits als kleiner Junge hat Amber mit seinem Vater einen eigenen kleinen Wald angepflanzt. Im weiteren Lauf seines Lebens nutzte er die Bäume und den Wald immer wieder als Ausgleich zu der Unternehmerbranche und als Erholungspunkt. „Es ist ein Ausgleich für den Körper und die Seele“, erzählt er und freut sich, dass auch seine drei Töchter einen Sinn dafür besitzen. „Niemand geht in einen Wald und ist schlecht gelaunt. Der Dornbirner beginnt an einem eigenen Forschungsprojekt zu arbeiten, insgesamt benötigt er sieben Jahre dafür: er reist durch halb Europa, fotografiert und porträtiert über einhundert der ältesten Bäume. 2015 erscheint daraus sein erstes Buch. Es wird ein Bestseller und Conrad Amber entscheidet sich für ein Leben mit der Natur. Er verkauft seine Unternehmen, hält Vorträge über Bäume und schreibt noch mehr Bücher. Dabei profitiert er von seinem Netzwerk, das er sich für das Buch im deutschsprachigen Raum aufgebaut hat: zuletzt war er in Zürich, der nächste Vortrag findet in Trier statt.
Stadtspaziergänge in Bregenz
Für die Umweltwoche in Vorarlberg veranstaltet Conrad Amber einen Stadtspaziergang durch Bregenz, um die Stadtbäume sichtbar zu machen. Diese Begehungen führt er öfter durch, vor allem weil ihm die Stadtplanungen ein Dorn im Auge sind. Er wünscht sich, dass diese nicht mehr nur von Architekten geplant werden, sondern auch Landschaftsplaner integriert werden. „In Hohenems und Feldkirch arbeite ich bereits mit der Stadt zusammen. Menschen können Beratungen bei mir buchen, und die Stadt bezahlt den Auftrag“, erzählt er stolz. Sein Ziel ist, die Natur gesellschaftlich akzeptabel zu machen, und dass Bäume in das Stadtbild aufgenommen werden. Der 65-Jährige legt viel Wert darauf, nicht im falschen Licht zu erscheinen: „Menschen stempeln leider sehr schnell ab und teilen in Schubladen ein. Wenn sie hören, dass ich gerne Bäume umarme, stecken sie mich in die esoterische Richtung.“ Mit Esoterik haben diese Ausflüge aber nichts zu tun, Amber will damit nur seine Wertschätzung und Achtung den Bäumen gegenüber ausdrücken. Gemeinsam mit dem Liechtensteiner Paul Herberstein arbeitet Conrad Amber derzeit an seinem neuen Buch, das noch dieses Jahr erscheinen soll. Es wird mehrere Themen beleuchten und dabei die Analogien zwischen Bäumen und Menschen herstellen.
Der ideale Wald
Auf die Frage, wie denn der ideale Wald für ihn auszusehen hat, muss Conrad Amber nicht lange nachdenken: „90 Prozent davon werden schonend bewirtschaftet, um das Material zu nutzen. Es sollen nur Einzelbaumentnahmen stattfinden und der ganze Wald soll aus einem Mischwald mit heimischen Baumarten bestehen. Die restlichen 10 Prozent werden nicht bewirtschaftet, sondern der Natur zurückgegeben. Die Prozesse – die auch wir Menschen brauchen – finden dann von ganz allein statt.“ VN-SUB
„Die Plakette wird vom Land Niederösterreich vergeben und ist eine Auszeichnung für naturnahe Gärten.“

Conrad Amber schätzt Parkplätze, die nicht vollständig betoniert sind.

Sein erstes Buch “Baumwelten” wurde zum Bestseller.

Von der Bauminsel am Kornmarktplatz in Bregenz zeigt sich der Dornbirner begeistert.

Zur Person
Conrad Amber
Stimme der Bäume
Funktion Autor, Vortragender und Berater
Geboren 13. Juli 1955
Wohnort Dornbirn
Familie hat drei Töchter und lebt in einer Beziehung
Conrad Amber ist am Mittwoch, 2. Juni, zu Gast bei Gerold Riedmann in „Vorarlberg live“.