Energiegeladener Erfinder

Der Flyer zu seinem ausgeklügelten Radbox-Projekt ist bereits erstellt.
Manuel Vallaster entwickelte eine platzsparende Fahrradbox für E-Bikes.
SCHRUNS, GANTSCHIER Setzt sich Manuel Vallaster ein Ziel, dann erfolgt auch die Umsetzung durchdacht, genauestens geplant und fokussiert. Dabei hatte es der 19-jährige Montafoner nicht immer leicht. Vor drei Jahren musste er infolge einer lebensbedrohlichen Erkrankung mehrere Monate in verschiedenen Krankenhäusern verbringen, aktuell ist wieder eine Operation an der Uniklinik Innsbruck geplant. Und als ob das nicht genug wäre – vor eineinhalb Jahren verstarb seine Mutter an einem plötzlichen Herztod. Dennoch strahlt der schlanke junge Mann einen unverwüstlichen Optimismus aus. In allen Lebenslagen hat er stets einen lockeren Spruch auf Lager. Selbstmitleid ist nicht sein Ding.
Durchdachtes Projekt
Vor einem Monat hat er erfolgreich die Matura an der HTL Bregenz absolviert. Mit viel Ehrgeiz und Durchhaltevermögen hatte er sich darauf vorbereitet und quasi nebenher eine Projektidee entwickelt, die mittlerweile auch konsequent umgesetzt wird: „Es gibt immer mehr E-Bikes, die in der Anschaffung doch sehr teuer sind. Gemeinsam mit meinem Papa habe ich mir überlegt, wie diese am besten und sichersten aufbewahrt werden können. So entwickelten wir gemeinsam eine Fahrradbox, die sehr platzsparend ist. Auf acht Quadratmetern bringen wir nun acht Fahrräder unter.“ Das ambitionierte Projekt bietet Schutz der Fahrräder vor äußeren Witterungseinflüssen und Diebstahl, die Energiegewinnung erfolgt mittels Photovoltaik-Panels und dahingehend der Möglichkeit, E-Bikes vor Ort aufzuladen. Außerdem ist die Aufbewahrung von zusätzlicher Ausrüstung in integrierten Behältnissen vorgesehen: „Unsere Fahrradbox kann in individueller Ausstattung in Bezug auf Verkleidung, Bauform und Automatisierung hergestellt werden. Wobei ich persönlich Wert auf Regionalität lege. Wir verwenden bei der Herstellung ausschließlich heimisches Holz.“
Der erste Prototyp steht kurz vor der Fertigstellung, ein zweiter wird parallel gebaut, dieser entsteht in vollautomatisierter Ausführung. Manuel Vallaster ist immer dabei, jedes Detail wird immer wieder aufs Neue überdacht. Bei Schweißarbeiten legt er auch selber Hand an: „Eigentlich ging bei der Umsetzung alles schneller und einfacher, als ich es mir gedacht hatte.“
Mit seinem Vater Christian bildet der Montafoner ein kongeniales Team, das sich sehr gut versteht und schon einmal ein Projekt gemeinsam umgesetzt hat: „Wir haben vor eineinhalb Jahren begonnen, den Dachboden zu Hause gemeinsam auszubauen. Inzwischen ist das zu meinem eigenen Wohnbereich geworden. Ich fühle mich sehr wohl dort.“ Der Dachboden ist in der Zwischenzeit auch zum beliebten Treffpunkt seines großen Freundeskreises geworden: „Ich freue mich sehr darauf, wenn die Maßnahmen in Bezug auf die Corona-Pandemie gelockert werden. Dann können wir uns auch wieder zu mehreren gleichzeitig treffen.“ Nicht zuletzt wegen seiner freundlichen, offenen und entgegenkommenden Wesensart ist Manuel Vallaster bei seinen Kollegen sehr beliebt. Auch mit seinen lockeren Sprüchen sorgt er für gute Laune. BI
„Eigentlich ging bei der Umsetzung alles schneller und einfacher, als ich es mir gedacht hatte.“




Der E-Bike-Boom veranlasste Manuel Vallaster zur Entwicklung einer sicheren und platzsparenden Radbox.
Zur Person
MANUEL VALLASTER
Geboren 3. November 2001
Wohnort Schruns/Gantschier
Hobbys Skifahren, Wandern, Biken, „Werkeln“
Lieblingsspruch „Vo nüt kummt nüt!“