Von Freude und Liebe geleitet

Es gibt nicht viele Gemüsebauern im Land, schon gar nicht im Montafon. Markus Netzer ist einer von ihnen.
St. Gallenkirch Als Kind war Markus Netzer (32) um jeden Flecken Erde froh, den er seinen Eltern, die im Nebenerwerb eine Landwirtschaft betrieben, abringen konnte. Denn: „Ich habe auf jedem kleinsten Stück Erde etwas Essbares angebaut. Angefangen habe ich mit Erbsen auf einem Quadratmeter“, erinnert sich Markus, der seiner Mutter im Gemüsegarten oft über die Schulter schaute. Für den Buben war es die größte Freude zu sehen, dass aus dem, was er gesät und gepflegt hatte, etwas wurde, was man essen konnte. „Das waren für mich Erfolgserlebnisse.“ Als er 15 war, schafften seine Eltern für ihn ein Gewächshaus an. Dank diesem konnte Markus Tomaten, Gurken, Melonen und andere Köstlichkeiten ernten.
Nach der Pflichtschule absolvierte der Montafoner die Landwirtschaftsschule in Hohenems. „Ich wollte neuen Schwung in den elterlichen Betrieb bringen“, erläutert er, warum er sich für diese Ausbildung entschied. Während der Ausbildung konkretisierte sich sein Berufsziel: „Mit 17 habe ich den ganz intensiven Drang gehabt, Pflanzen anzubauen, die man essen kann.“ Nun stand für ihn fest: Ich werde Gemüsegärtner. Nach dem Schulabschluss reiste er aber zunächst nach Neuseeland. Dort sah er sich Landwirtschaftsbetriebe an, die nachhaltig wirtschaften, denen also das Wohl aller – der Natur, der Tiere und Menschen – ein Anliegen ist.
Nach seinem mehrmonatigen Aufenthalt in Neuseeland absolvierte Markus in einem großen Betrieb in Überlingen eine Lehre zum Gemüsegärtner. Dort war er sehr innovativ, verwirklichte einige seiner Ideen, säte zum Beispiel gelbe Rüben im Oktober aus, damit er sie im April ernten konnte. Aber seine Ideen fanden dort wenig Anklang, was Markus schade fand. Nach der Lehre zog es ihn abermals ins Ausland. „Ich wollte mein Wissen und meine Freude am Beruf weitergeben und habe in einem Öko-Tourismus-Park in El Salvador Obst und Gemüse angebaut.“ Als das Entwicklungsprojekt nach acht Monaten endete, reiste der Montafoner für einige Wochen nach Guatemala und später nach Nicaragua. „Ich wollte meine Spanisch-Kenntnisse verbessern.“ Die Herzlichkeit der Menschen dort beeindruckte ihn. Andererseits schockierte ihn die Armut und die hohe Kriminalität. Markus bekam sie am eigenen Leib zu spüren. „Einmal hat man mich ausgeraubt.“ Nach seinem Aufenthalt in Mittelamerika ließ sich der wissbegierige junge Mann in Stuttgart zum Meister ausbilden. Anschließend arbeitete er eine Saison lang als Gemüsegärtner für das Kloster Mehrerau. Dann stieg er in den elterlichen Betrieb in Gortipohl ein mit dem Ziel in Richtung Selbstversorgung zu gehen. „Ich habe angefangen im großen Stil – auf drei Feldern – Gemüse und Kartoffeln anzubauen und Hühner zu halten.“ Tonnenweise Gemüse in dieser Höhenlage (900 Meter) anzubauen hätte sich längst nicht jeder getraut. Aber Markus ist einer, der sich nicht scheut, neue Ideen aufzugreifen. Anfangs stieß er jedoch auf einige Hindernisse. „Nicht das Klima war das Problem, sondern die Engerlinge und die Braunfäule. Das hat mich Kraft gekostet.“
Der Gemüsebauer, der heute auf dem Vielfalthof Maria Hilf in St. Gallenkirch ein 4000 Quadratmeter großes Feld bewirtschaftet, seine Qualitätsprodukte an vier Gastronomiebetriebe und ans Kloster ausliefert und in einem Selbstbedienungsladen feilbietet, zeigt, dass viel möglich ist, wenn man sich von Liebe und Freude leiten lässt. Selbst Melonen und Artischocken gedeihen auf seinem Acker, den er ausschließlich mit pelletierter Schafwolle, Mist und Kompost düngt. Markus ist beruflich angekommen. „Das ist mein Leben. Ich gehe dem nach, was mir taugt. Ich sehe einen Sinn dahinter, weil ich mit meiner Leidenschaft anderen Menschen Gutes tun kann. Das Allerschönste ist zu sehen, welche Freude meine Produkte bei den Menschen auslösen.“ Noch mehr Freude würde ihm die Arbeit machen, wenn er sie mit jemanden teilen könnte. „Ich würde mir eine Partnerin wünschen, die das mit mir betreibt.“ VN-kum
„ntrasf asf adf asdfasdf asfasdf asddf f as asddf asdf asd sdfasdf asdf asd sad asdf asdf.“

Der Gemüsebauer bewirtschaftet einen 4000 Quadratmeter großen Acker.

Zur Person
Markus Netzer
baut im hinteren Montafon auf einer Höhenlage von 900 Metern tonnenweise Gemüse an.
Geboren 11. Oktober 1989 in Schruns
Wohnort St. Gallenkirch
Familie ledig
Hobbys Bio-Landwirtschaft, Natur