Trauer um Sepp Forcher

Die Moderatorenlegende starb zwei Tage nach seinem 91. Geburtstag.
Wien Jahrzehntelang war er mit „Klingendes Österreich“ ein verlässlicher Begleiter in den heimischen TV-Wohnzimmern: Nun ist ORF-Moderatorenlegende Sepp Forcher am Sonntag zwei Tage nach seinem 91. Geburtstag gestorben. Das bestätigte der ORF der APA am Sonntagvormittag. Im Frühjahr 2020 hatte er seine TV-Karriere beendet und die Staffel an seinen Nachfolger Hans Knauß übergeben.
Erst Ende November war Forchers Ehefrau Helene verstorben, mit der er 65 Jahre lang verheiratet war. In einem am Mittwoch erscheinenden Interview mit dem Magazin „Servus in Stadt & Land“ sagte er laut Vorabmeldung: „Meine letzte Sehnsucht ist, dass Helli und ich nicht zu lange getrennt sein müssen. Und dass ich die Tage, die ich noch habe, genießen kann.“ Forcher überlebte seine Frau nur um wenige Wochen.
Vom Hüttenwirt zum TV-Liebling
Forcher, der am 17. Dezember 1930 als Giuseppe Forcher in Rom zur Welt kam und in Sexten (Südtirol) aufgewachsen ist, hat schon in seiner Kindheit die Eltern bei der Arbeit in den Bergen unterstützt. Seit 1940 lebte die Familie in Salzburg, wo man im Tennengebirge eine Hütte bewirtschaftete. Der familiären Leidenschaft folgend, übernahm Forcher schließlich mit Mitte 20 die Pacht einer Schutzhütte in Großarl. Zu dieser Zeit heiratete er auch seine Frau Helene, die eine wichtige Begleiterin in der späteren Karriere ihres Mannes wurde. Zuvor folgten aber weitere Hütten am Untersberg und am Dachstein, bevor er Anfang der 1970er-Jahre den Platzlkeller in Salzburg übernahm.
Seine Arbeit für den ORF begann er mit Radiosendungen wie „Ins Land einischaun“ oder „Mit‘m Sepp ins Wochenende“. Der große Durchbruch folgte schließlich mit dem Format „Klingendes Österreich“, das 1986 erstmals auf Sendung ging. 200 Folgen lang hat Forcher den Zuschauern die Natur und Volkskultur des Landes nähergebracht, die Sendung lebte von der Abwechslung von musikalischen Darbietungen lokaler Gruppen und den prächtigen Naturaufnahmen des Landes.