Erfahrung und Menschenkenntnis

Petra Bachmann leitet mit viel Umsicht den Krankenpflegeverein Bludenz.
Bürs Petra Bachmann hat ihre Berufsentscheidung nie bereut. Schon während ihrer Hauptschulzeit war ihr völlig klar, dass sie im Gesundheitsbereich arbeiten möchte. Ein Vorbild für sie war ihre Gota, die am Landeskrankenhaus Feldkirch als Krankenpflegerin arbeitete. Von ihrem Berufswunsch ist sie zu keinem Zeitpunkt abgekommen. Nach Abschluss der Krankenpflegeschule bei den Barmherzigen Schwestern in Zams war die zielstrebige junge Frau zunächst auf der Internen Abteilung des Landeskrankenhauses bei der Herzüberwachung tätig. Nach einer Auszeit aufgrund der Geburt ihrer Söhne kehrte sie wiederum in ihr Stammkrankenhaus zurück.
Dann entschied Petra Bachmann aber, in einen ganz anderen Bereich zu wechseln: „Ich habe 2003 beim Krankenpflegeverein Bludenz zu arbeiten begonnen. Die Hauskrankenpflege unterscheidet sich gänzlich von einer Pflege im Krankenhaus. Während die Patienten meistens nur eine kurze Verweildauer im Spital haben, kommen wir zu ihnen nach Hause und begleiten sie teilweise jahrelang. Manche unserer Patienten kenne ich noch aus meinen Anfangszeiten hier.“
Flexibilität gefragt
In der Hauskrankenpflege ist ein sehr breites Spektrum abzudecken, weiß die Pflegefachkraft: „Wir müssen mit Situationen oftmals sehr flexibel umgehen, da wir unterschiedlichste Situationen bei unseren Patienten vorfinden. Das ist sehr herausfordernd, aber auch spannend.“ Seit zwei Jahren hat Petra Bachmann nunmehr die Leitungsfunktion inne: „Ich war zuvor sieben Jahre die Stellvertreterin von Sonja Neyer, meiner Vorgängerin. So hatte ich ausreichend Gelegenheit, mich mit meinem Aufgabengebiet vertraut zu machen.“ Es sind auch in der Hauskrankenpflege derzeit herausfordernde Zeiten: „Wir haben sehr viele Anfragen. Es gab auch früher stressige Zeiten, aber momentan ist durchgehend viel los.“
Die sympathische Bürserin ist immer noch selbst direkt in der Pflege tätig: „Mein Aufgabenbereich ist sehr vielfältig, aber die meisten Neuaufnahmen mache ich selber und verschaffe mir so ein Bild von den Bedürfnissen des Patienten.“ Die Vernetzung mit anderen Systempartnern gehört ebenfalls zu ihrem Aufgabengebiet. „Es ist sehr wichtig mit Hausärzten, Fachärzten, dem mobilen Palliativteam, der Wundambulanz, Physiotherapeuten, Gerontopsychiatrie und dem Case Management einen intensiven Austausch zu pflegen. Wir versuchen zwar möglichst alles abzudecken, was die medizinische Pflege anbelangt, aber manchmal ist es nötig, sich Informationen aus spezifischen Fachbereichen zu holen“, bekräftigt Bachmann.
Auch die Kommunikation mit MOHI oder IfS-Betreuern und Caritas-Mitarbeitern ist essenziell. In der Hauskrankenpflege sind bei auftretenden Problemen oft kreative Lösungswege gefragt.
Weiterbildung
„Bei uns gibt es wenig Routine“, erzählt die 55-Jährige. Neben der Einteilung der 13 Mitarbeitenden, der Dienstplangestaltung, der täglichen Patienteneinteilung und weiteren Organisationsaufgaben, wie etwa der Pflegemittelbestellung, bildet Petra Bachmann auch das Bindeglied zwischen ihrem Team und dem Vorstand des Krankenpflegevereins. Neben eigenen Fortbildungen obliegt ihr zudem die Organisation von Weiterbildungen ihrer Mitarbeitenden: „Im medizinischen Bereich verändert sich in kurzer Zeit sehr viel. Es ist wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, um die bestmögliche Versorgung für unsere Patienten zu gewährleisten.“ Für sie steht im Mittelpunkt: Was benötigt der Einzelne? Jeder Patient und jede Situation ist anders. Deshalb ist für sie entscheidend: „Es braucht die nötige Erfahrung und Menschenkenntnis, um darauf eingehen zu können. Mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit fällt alles leichter.“ BI
„Wir haben sehr viele Anfragen. Es gab auch früher stressige Zeiten, aber momentan ist durchgehend viel los.“




Zur Person
PETRA BACHMANN
Geboren 21. September 1966
Lebensmotto Jeden Menschen so zu nehmen, wie er ist
Hobbys Wandern, Skifahren, Skitouren, Figeln, Radfahren, Handarbeiten
Familie verheiratet, zwei erwachsene Söhne