Aus Liebe zu den Bergen

Klaus Witwer ist Spezialist für alles, was mit Bergsport zu tun hat.
RAGGAL Die Liebe zu den Bergen erblühte bei Klaus Witwer schon früh: „Mein Vater hat mit mir oder auch mit der ganzen Familie oft Bergtouren unternommen. Das sind schöne Erinnerungen für mich. Wir waren zum Beispiel auf der Löffelspitze, der Roten Wand oder auf dem Roggelskopf.“ Der gebürtige Thüringer wohnt mittlerweile mit seiner Familie in Raggal, umgeben von der schönen Bergwelt des Großen Walsertals. Ein passenderes Umfeld kann man sich für den passionierten Bergliebhaber kaum vorstellen.

Gefühl der Freiheit
„Die Berge bedeuten mir viel. Hauptsächlich vermitteln sie mir das Gefühl der Freiheit, wenn ich dort unterwegs bin. Ich habe schon viel erlebt und auch so manche Grenzerfahrung gemacht, die nicht immer einfach zu bewältigen war. Allerdings habe ich dadurch gelernt, das Leben bewusster wahrzunehmen und alles intensiver zu genießen“, betont der erfahrene Bergsportler. Klaus Witwer bringt sich, wenn er sich etwas vornimmt, zu hundert Prozent ein. Nach einer Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker arbeitete er in Wien und besuchte nebenher das dortige Musikkonservatorium mit dem Hauptfach Schlagzeug und Nebenfach Klavier, um seinen musikalischen Horizont zu erweitern. „Die Zeit in Wien war ein Zwischenstopp, der mir viel Spaß gemacht hat.“ Wieder zurück im Ländle, trat er sofort der Bergrettung bei. „Die Kameradschaft und der Einsatz der Mitglieder dieser freiwilligen Organisation haben mir immer schon imponiert.“ Bei der Bergrettung lernte er unter anderem die verschiedenen Bergrettungstechniken kennen. „Uns wurde sowohl Theorie als auch Praxis vermittelt.“
„Ich liebe meinen Beruf. Er ist sehr abwechslungsreich, kaum ein Tag gleicht dem anderen.“

Abwechslungsreicher Beruf
Der Wunsch, den Beruf des Bergführers zu erlernen, wurde mit der Zeit immer stärker. „Zuerst absolvierte ich die Skilehrer-Ausbildungen. Im Anschluss daran habe die viertägige Aufnahmeprüfung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer bestanden, drei Wochen später startete die Ausbildung.“ Der Bergrettung blieb der ambitionierte Ski- und Bergführer immer treu. „Ich bin Mitglied der Bergrettung Raggal und dort auch als Alpin-Ausbilder tätig.“ Vor rund zehn Jahren war er Mitinitiator bei der Gründung der „Walser Guides“, einem Zusammenschluss von Berg- und Skiführern im Großen Walsertal. „Wir bieten viele Sportarten an, wie etwa Freeriden, Skitouren, Eisklettern oder Drei- und Viertausender-Besteigungen sowie Expeditionen mit Gästen. Ich liebe meinen Beruf. Er ist sehr abwechslungsreich, kaum ein Tag gleicht dem anderen.“

Sicherheit geht vor
Die Sicherheit für die Gäste steht bei ihm ganz zentral, dies auch bei weitläufigeren Touren. Mit viel Umsicht führt er seine Gäste durch die Berge. „Ich bin viel unterwegs. Das bringt der Beruf so mit sich. So habe ich mit meinen Gästen viele Gipfel der Alpen bestiegen, habe aber auch schon Expeditionen zu Fünf- und Sechstausendern in Südamerika und Russland durchgeführt.“ Sein Bruder, der Landtagsabgeordnete Harald Witwer, kam ebenfalls schon in den Genuss einer Führung: „Mein persönlicher Traum war es immer schon, einmal das Dach Vorarlbergs, den Piz Buin, zu bezwingen. Als Klaus dann den Vorschlag gemacht hat, konnten Angelika und ich uns das anfangs nicht vorstellen. Schnell war aber klar, dass wir dieses Ziel erreichen möchten. Klaus hat uns toll auf die Tour vorbereitet und motiviert. Er hat die Tour perfekt geführt. Das Gefühl, am höchsten Punkt des Landes zu stehen, ist einzigartig – das Erlebnis wird uns lange in Erinnerung bleiben.“ BI

Zur Person
KLAUS WITWER
Familie verheiratet, drei Kinder
Wohnort Raggal
Beruflicher Werdegang Lehre zum Landmaschinenmechaniker, Musikkonservatorium in Wien, Skilehrer, Bergführer, Obmann der Walser Guides
Hobbys Zeit mit der Familie verbringen, auch privat gerne in den Bergen unterwegs