“Königin der Brit Awards”
Adele hat bei der Verleihung in London drei Preise abgeräumt.
London Mit drei Preisen hat sich Adele zur „Königin der Brit Awards“ gekrönt. Rund drei Wochen nach der Absage ihrer Konzertreihe in Las Vegas räumte die britische Sängerin bei der prestigeträchtigen Ehrung kräftig ab und stellte den anderen Superstar des Abends, Ed Sheeran, in den Schatten. Unter Tränen bedankte sich Adele bei ihrem Sohn Angelo und Ex-Mann Simon Konecki. „Das war unsere gemeinsame Reise, nicht nur meine“, sagte sie. Mit den Auszeichnungen als „Artist of the Year“ und für die Single des Jahres („Easy On Me“) kann sich Adele nun insgesamt zwölf Brit Awards ins Regal stellen. Damit ist sie die erfolgreichste Künstlerin in der Geschichte der „Brits“.
Sheeran ging hingegen leer aus – in allen vier Kategorien, in denen der Sänger nominiert war, hatte er gegen Adele das Nachsehen. Einzig den bereits vorab feststehenden Songwriter-Preis nahm er mit nach Hause. Das lag vor allem am neuen Modus: Erstmals gab es keine getrennten Brit-Auszeichnungen für männliche und weibliche Künstler, sondern nur die geschlechtsneutrale Rubrik „Artist Of The Year“.
Die Entscheidung der Veranstalter, nur noch geschlechtsneutrale Kategorien zu vergeben, war umstritten. Die Begründung: Der Preis solle sich ausschließlich auf die Musik und das Werk der Ausgezeichneten beziehen. Die Show solle damit „so inklusiv und relevant wie möglich“ sein. Dem stimmten nicht alle zu, selbst die konservative Regierung mischte sich ein. Kulturministerin Nadine Dorries nannte die Entscheidung damals „traurig“. Es bestehe die Gefahr, dass Frauen nicht „fair repräsentiert“ werden könnten.
Frauen gaben Ton an
Nun hat Adele die Anhängerin von Premierminister Boris Johnson Lügen gestraft. Und nicht nur sie. Frauen gaben den Ton an. Rapperin Little Simz wurde als „Newcomer des Jahres“ geehrt, Popstar Dua Lipa in der Kategorie „Pop/R&B“, und Sängerin Becky Hill als „Best Dance Act“. Als „International Artist Of The Year“ wurde Billie Eilish ausgezeichnet.
Doch Adele stahl allen die Show. Der Hype um die Sängerin hat neue Höhen erreicht. Sie versteht das Spiel mit den Medien. In einem langen „Vogue“-Porträt zeigte sie sich nahbar, verletzlich, deutete tiefe Einblicke an. Mit Spannung wird nun ihr Auftritt in der „Graham Norton Show“ am Freitag erwartet – und ob sie sich dort zu einer möglichen Verlobung mit ihrem Lebensgefährten, dem US-Sportagenten Richard Paul, äußert.