„Ich habe nicht damit gerechnet“

Menschen / 22.03.2022 • 21:43 Uhr
Jochen Horst hatte Balko schon von 1995 bis 1998 gespielt und dafür den Grimme-Preis erhalten. rtl+
Jochen Horst hatte Balko schon von 1995 bis 1998 gespielt und dafür den Grimme-Preis erhalten. rtl+

Jochen Horst über sein Comeback als Actionheld Balko.

berlin Er war die Antwort des Privatfernsehens auf den kultigen Ruhrpott-Kommissar Horst Schimanski, jetzt kehrt der lässige Serienheld Balko auf den Bildschirm zurück: Mehr als 15 Jahre nach dem Ende des Dauerbrenners „Balko“ startet eine Neuauflage des Fernsehklassikers – mit vertrauten Gesichtern, aber neuem Schauplatz: In der Filmreihe „Balko Teneriffa“ (24.3., 20.15 Uhr, RTL) wird nicht in Dortmund ermittelt, sondern auf der Urlaubsinsel Teneriffa. Die Titelrolle verkörpert wieder Jochen Horst. 

 

1995 startete die Serie „Balko“, mit der Sie bekannt wurden. Werden Sie noch auf die Rolle angesprochen?

horst Ja, sehr oft noch. Vor allem auch von Leuten, die bestimmt zehn, 20 Jahre jünger sind als ich und die in der Zeit damals Teenager waren. Da gibt es eine große Fankultur.

 

Wie war es für Sie, in der Neuauflage mitzuspielen?

horst Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet diese Rolle noch einmal zu übernehmen. Ich habe Balko ja im Grunde nur dreieinhalb Jahre gespielt, dann hat ein anderer Kollege die Rolle übernommen, Bruno Eyron. Ich dachte deshalb, man würde nicht auf die Idee kommen, mich zu fragen. Aber in Umfragen des Senders hat sich wohl gezeigt, dass viele Leute eher mich mit der Rolle in Verbindung bringen – das ist ein Riesenkompliment.

 

Warum sind Sie damals aus der Serie ausgestiegen?

horst Drei Jahre in einer Serie mitzuwirken war damals noch sehr lang. Ich war ja auch jung, ich wollte noch andere Produktionen neben Balko machen. Ich habe mit den Zuständigen gesprochen, dass sie mir etwas Freiraum lassen sollen, aber die wollten sogar noch mehr Folgen pro Jahr drehen. Ich bin dann im Guten ausgestiegen.

 

Haben Sie die Entscheidung später bereut?

horst Nein, ich habe es nicht einen Tag bereut. Es war die richtige Entscheidung, künstlerisch und für mich persönlich. Ich wollte auch mal wieder einen Film drehen oder Theater spielen, was ich dann auch gemacht habe.

 

Und wieso wird jetzt auf Teneriffa ermittelt statt in Dortmund? 

horst Teneriffa klingt geheimnisvoll, es ist eine Insel, es ist Ausland, da können wir erzählerisch in ganz neue Ecken gehen.

Balkos Freund und Kollege Krapp wird wie damals von Ludger Pistor gespielt. Haben Sie beide gleich wieder den alten Groove gefunden?

horst Ja, sofort. Und das, obwohl wir uns lange nicht gesehen hatten. Wir waren immer Kollegen, die sich sehr respektiert haben, waren aber privat nicht befreundet.

 

Fallen Ihnen die Actionszenen mit 60 Jahren schwerer?

horst Ich achte grundsätzlich auf meine Fitness, bin trainiert, schaue immer darauf, dass ich nicht zu viel esse. Ich trinke auch keinen Alkohol, fahre viel Fahrrad. Ich lass den alten Mann nicht in mein Leben rein (lacht). Klar zwickt und zwackt es und vieles ist anstrengender geworden. Aber ich bin von den Dreharbeiten mit genauso vielen blauen Flecken nach Hause gekommen wie früher. ski