Ei, Ei, Ei, Ei

Menschen / 14.04.2022 • 17:53 Uhr
Michael Kühne ist vor drei Jahren in den Familienbetrieb eingestiegen. Zweimal täglich ist Nesterleeren angesagt. 
Michael Kühne ist vor drei Jahren in den Familienbetrieb eingestiegen. Zweimal täglich ist Nesterleeren angesagt. 

Auf Lisilis Biohof in Meiningen genießen die Hühner viele Vorzüge.

Meiningen Michael Kühne kennt sein Federvieh gut. Derzeit leben 295 Hennen bei ihm und seiner Familie auf dem Lisilis Biohof in Meiningen. Für gewöhnlich macht sich der 31-Jährige zwei Mal am Tag auf den Weg, um ihre Eier einzusammeln. Einmal vor Mittag und einmal am Nachmittag gegen 15 oder 16 Uhr. Was am Karfreitag im Hühnerstall passiert, kann aber auch er nicht so genau sagen. „Einen wissenschaftlichen Beweis für die Wirkung der Karfreitagseier habe ich nicht, aber das hat man für vieles nicht, oder“, sagt der Landwirt und lacht. „Wir verwenden auch Karfreitagseier. Es ist schon etwas dran. Manchmal wirkt etwas auch schon, wenn du bloß daran glaubst“, merkt er an.

Seit Jahrhunderten

Der Hof in der Scheidgasse 17 wird schon seit einigen Jahrhunderten von der Familie Kühne bewirtschaftet. Der Name „Lisilis“ geht auf eine dominante Dame namens Elisabeth zurück. Vor knapp 30 Jahren haben Karl und Brigitte Kühne, die Eltern von Michael, die Landwirtschaft übernommen und auf biologisch umgestellt. Der 31-Jährige arbeitet seit drei Jahren in dem Familienbetrieb. Davor war er Bioberater bei der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. „Ich hatte auf jeden Fall immer Interesse am Hof. Mir taugt das voll“, erzählt Michael Kühne.

Jedes Familienmitglied hat seine Schwerpunkte. Neben der Mama, auf deren Namen der Hof läuft und dem Papa, der halbtags als Bauhofleiter bei der Gemeinde angestellt ist, ist auch eine Schwester im Einsatz. Michael ist hauptsächlich für den Außenbereich zuständig. „Angefangen von den Maschinenarbeiten bis hin zum Gemüse ernten und Hennen betreuen.“ Die Hühner der Kühnes genießen mehrere Vorzüge. Vor knapp acht Jahren hat Michael Kühne in einen mobilen Hühnerstall investiert, mit dem die Tiere mehrmals im Jahr auf eine frische Weidefläche gefahren werden. Damit auch die männlichen Küken aufgezogen werden, bekommt der Betrieb, von dem die Kühnes die Junghühner beziehen, fünf Euro mehr. Als Biobetrieb ist der Lisilis Hof außerdem dazu verpflichtet, die Legenester mit natürlichem, verformbarem Material wie Dinkelspelz einzustreuen. Und: Die Hühner leben länger als viele ihrer Artgenossen. „Ich schaue immer, dass ich sie zwei Jahre lang habe. Normal ist etwa ein Jahr. Klar geht die Legeleistung zurück und die Schale wird teilweise etwas dünner, aber mein Ziel ist einfach, dass sie ein längeres Leben haben“, erläutert der Jungbauer, der sich auch im Verband Bio Austria engagiert. 

Garantie

Damit die Kunden am Karfreitag auch echte Karfreitagseier bekommen, leert Michael Kühne die Nester spät am Abend noch einmal. „Am Nachmittag kann man sie dann bei uns im Hofladen holen. Weil oft auch unterm Jahr jemand danach fragt, haben wir immer eine Lage separat im Lager.“ vn-ger

„Mein Ziel ist einfach, dass die Hühner ein längeres Leben haben.“

Die 295 Hennen dürfen sich über viel Auslauf freuen. VN/Serra

Die 295 Hennen dürfen sich über viel Auslauf freuen. VN/Serra

Die Legenester der Hühner sind mit Dinkelspelz eingestreut.

Die Legenester der Hühner sind mit Dinkelspelz eingestreut.

Die Hennen auf dem Lisilis Hof leben in mobilen Ställen, mit denen sie regelmäßig auf frische Weideflächen gefahren werden.

Die Hennen auf dem Lisilis Hof leben in mobilen Ställen, mit denen sie regelmäßig auf frische Weideflächen gefahren werden.

Zur Person

Michael Kühne

ist bei Lisilis Biohof unter anderem für die Hühner verantwortlich

Wohnort Meiningen

Geboren August 1990

Laufbahn Bioberater bei der Landwirtschaftskammer Vorarlberg, seit drei Jahren im Familienbetrieb Lisilis Biohof

Familie verheiratet, eine Tochter (3)