Mit der Natur direkt verbunden

Stefan Fritsche ist Skilehrer, Bergführer und Mitglied der Walser Guides.
NÜZIDERS Die Natur spielte schon früh im Leben von Stefan Fritsche eine große Rolle. „Wir sind oft mit der Familie gemeinsam in die Berge gegangen. Das waren schöne Erlebnisse“, erinnert sich der gebürtige Ludescher. Sein Vater Theo ist Alpinist, mit ihm unternahm er die ersten Ski- und Klettertouren: „Bergsteigen war immer ein Bestandteil unserer Familie. So fiel mir der Weg zum Alpinismus nicht schwer.“ Auch mit Freunden und Kollegen ging es bereits in den Jugendjahren viel in die Berge. „Ich war immer schon gerne in den Bergen, denn dort gewinnt man einen viel direkteren Zugang zur Natur, es ist ein authentisches Erleben und Wahrnehmen.“
Es war für den jungen Alpinisten auch eine Selbstverständlichkeit, sich bei der Bergrettung im Großen Walsertal zu engagieren: „Der Kerngedanke bei der Bergrettung ist, dass erfahrene, heimische Bergsteiger, die sich im Gebiet gut auskennen, Menschen in Not helfen“, bekräftigt Stefan Fritsche. Schließlich erfolgte die zweijährige Ausbildung zum Berg- und Skiführer. „Mit Stefan Küng, Bernhard Bickel, Klaus Witwer war ich bei der Bergrettung zusammen und wir kannten uns alle schon gut. Weil wir alle Berg- und Skiführer aus der Gegend waren, hatten wir die Idee, gemeinsam im Tal etwas anzubieten.“
Die vier Walser Guides
So entstanden die Walser Guides. „Wir boten unsere Touren und Kurse an.“ Die vier engagierten Berg- und Skiführer entwickelten ein Konzept, das über das Große Walsertal hinaus Anklang fand: „Wir sahen hier viele Möglichkeiten für die Ausübung von naturnahen Sportarten und haben uns bemüht, ein vielfältiges Angebot zu schaffen.“ Die Walser Guides widmen sich auch der Planung und Errichtung von Klettersteigen, Kletterrouten und Canyoningtouren. „Unser Anspruch ist, das großartige Potential, welches das Große Walsertal und Vorarlberg insgesamt bieten, möglichst schonend zu erhalten. Der finanzielle Aspekt ist da nachrangig.“ Der soziale Gedanke ist das wichtige Verbindungselement der vier Guides.
Die Resonanz war sehr positiv. Nicht zuletzt dadurch kam es zur Gründung des „Walser Guides“-Verein. Und schließlich die erfolgreiche Kooperation mit dem Alpenverein Vorarlberg. Die vier Vereinsmitglieder sind alle im Winter auch für die High Zürs Ski Guides am Arlberg unterwegs.
Für Stefan Fritsche zählten außerdem die ersten Reisen nach Südamerika zu den absoluten Höhepunkten in seiner Bergsteigerkarriere: „Ich war allein in sehr entlegenen Gegenden unterwegs, ohne eine Möglichkeit, mit anderen Kontakt aufzunehmen. Ich war nur mit dem Berg vor mir beschäftigt. Das waren Erlebnisse absoluter Freiheit.“ Spektakulär war auch eine Klettertour in Pakistan, die der 40-Jährige in sehr guter Erinnerung hat: „Da waren wir zu viert in einem ebenfalls abgelegenen Gebiet für einige Wochen unterwegs. Ohne Unterstützung durch Träger und ohne Infrastruktur haben wir gleich zwei Erstbesteigungen auf 6000er durchgeführt. Wir hatten keine vernünftigen Karten und auch nur Satellitentelefon zur Verfügung. Aber es war ein beeindruckendes Erlebnis.“ BI



Zur Person
STEFAN FRITSCHE
Geboren 2. Juli 1981
Wohnort Nüziders
Werdegang HTL, Tischler, Technischer Zeichner, zwei Jahre Entwicklungszusammenarbeit in Papua-Neuguinea, Filmschaffender, Skilehrer, Berg- und Skiführer
Hobbys Klettern, Gleitschirmfliegen, Kitesurfen
Lebensmotto Jeden Lebensmoment genießen!