Herr über Käse und Wein

Michael Fröwis organisiert seit 20 Jahren den Wolfurter Wochenmarkt.
Wolfurt Märkte waren immer ein Lebensinhalt von Michael Fröwis. Er hat schon einige Märkte in Fußach veranstaltet, bis der Gemeinderat ihn zum Wolfurter Wochenmarkt geholt hat. Nun ist er seit 2002 der wichtigste Ansprechpartner für die Marktfahrer und kümmert sich um das Organisatorische.

Am Anfang waren es nur acht Marktstände, die den Marktplatz in Wolfurt mit ihren Waren bereichert haben. Mittlerweile gibt es jeden Freitagnachmittag 25 Stände. „Mein Reiz war es, die Leute zum Markt zu bewegen“, erzählt er. Denn Wolfurt liegt zwischen Bregenz und Dornbirn: Beide Städte haben entweder touristischen Wert oder großen Handel zum Einkaufen. „Das ist in Wolfurt eher dünn“, fügt Fröwis an. „Ich muss selbst schauen, dass wir Frequenz auf den Markt bringen.“ Auch ein Problem sei, dass es in Vorarlberg die höchste Dichte an Lebensmittelgeschäften auf der Welt gibt. Die Läden seien nur wenige Kilometer voneinander entfernt. „Deswegen müssen wir viel mehr tun, Energie reinstecken, Ideen haben und kreativer sein, dass wir die Leute auf den Marktplatz bringen“, so der Wolfurter Marktführer. „Wir müssen Warenprodukte anbieten, die nicht so leicht zu bekommen sind.“ Auf dem Wolfurter Markt gibt es verschiedenste Spezialitäten: griechische, Südtiroler, steirische, Wild und Hirsch, Weine und Käse. Aber auch Socken- und Gewürzestand. Ebenfalls versucht man Neues und Interessantes miteinzubeziehen, wie einen Hanfstand und einen ägyptischen, der die Gaumen der Menschen mit Falafel verwöhnt.

Gesellschaftlicher Wert
„Nichtsdestotrotz sind bei uns die Menschen im Vordergrund“, erklärt der 60-Jährige. Die Leute würden nicht nach Wolfurt kommen, weil sie nur einkaufen möchten. Sondern sie gehen rein nur auf den Markt. Deswegen lässt sich Michael Fröwis immer wieder neue Ideen einfallen, die den Menschen die Zeit auf dem Markt noch gemütlicher machen. Es gibt regelmäßig Programme, Gewinnspiele oder musikalische Schauspiele. Für den gebürtigen Wolfurter ist es ebenfalls wichtig, den Familien etwas zu bieten. Aufgrund dessen gibt es öfters Clowns, die auf dem Markt auftreten oder Malwettbewerbe für Kinder. Das hält er für erforderlich. „Wir leben in einer Welt, die schnelllebig und verrückt ist. Deswegen möchte ich, dass die Leute Spaß haben und vor allem miteinander reden“, sagt Fröwis.
Blick in die Zukunft
„Ich stelle mir den Markt in zehn Jahren so vor, dass wir das Regionale stark bewerben“, schildert der Wochenmarktführer. Besonders wichtig sei das Lebensmittelsicherheitskonzept – die Vernetzung von Bauern und regionalen Anbietern. Auch junge ambitionierte Kleinunternehmen möchte Michael Fröwis fördern: „Sie kriegen am Anfang den Marktstand gratis von mir, um es auszuprobieren. Danach hoffe ich, dass sie bleiben.“ Denn es sei auch wichtig, die neue Generation zum Markt zu bringen. VN-PEM
„Kontinuität ist sehr wichtig. Man muss nicht alles hinschmeißen, wenn es mal nicht läuft.“

Zur Person
Michael Fröwis
Alter 60 Jahre
Hobbys Hobbygärtner
Beruf Einzelhandelskaufmann und Marktführer
Familie verheiratet, zwei Söhne, Alexander und Oliver