Licht ins Dasein gebracht

Wie Edwin Mennel und Kollegen einer albanischen Familie das Leben erhellen.
Alberschwende Solche Geschichten schreibt nur das Leben. In jungen Jahren waren Edwin Mennel (62) und Martin Meusburger (57) bei der Alpenvereinsjugend aktiv. Schließlich trennten sich die Wege der beiden Bregenzerwälder. „Wie das halt so ist“, flicht Mennel ein. Dann kam 2021 und ein Urlaub im Piemont. Dort traf Edwin Mennel auf einen Südtiroler Bergführer, der wiederum Martin Meusburger kannte. „Er drückte mir eine Flasche Wein in die Hand mit der Bitte, sie Martin zu geben“, erzählt der Alberschwender. Was er selbstredend schon bald nach seiner Rückkehr tat. Meusburger hatte zu der Zeit gerade einen Hilfseinsatz für das Projekt „Zukunft Albanien“ hinter sich. „Er zeigte mir Fotos, und da nistete sich auch bei mir die Idee ein, sich der Gruppe anzuschließen.“ Edwin Mennel beließ es nicht beim bloßen Gedanken. Er setzte ihn in die Tat um.
Herausforderungen
Mitte August fuhr er gemeinsam mit vier weiteren Freiwilligen in ein albanisches Bergdorf, um dort im wahrsten Sinne des Wortes Licht in das Dasein einer sechsköpfigen Familie zu bringen, die dort in ärmlichsten Verhältnissen lebt. Als Elektromechaniker sollte er die in jeder Beziehung desolaten Leitungen etwas auf Vordermann bringen. Letztlich wurden jedoch die gesamten elektrischen Leitungen sowie der Hausanschluss erneuert. „Alle haben wirklich alles gegeben“, zeigt sich Erwin Mennel auch von der hohen Motivation seiner Mitstreiter begeistert. „Anderen mit relativ einfachen Mitteln das Leben ein bisschen leichter zu machen, ist ein gutes Gefühl“, hat er aus diesem ersten Einsatz mitgenommen. Die Gastfreundschaft beeindruckte ihn ebenfalls. „Zufrieden sein mit dem, was man hat.“ Mennel lässt den Satz so stehen.
Mehr als das Foto eines mangelhaften Stromanschlusses hatte Edwin Mennel für die Vorplanung nicht zur Verfügung. Es reichte, um die Situation als gemeingefährlich zu interpretieren. „Hoffentlich putzt es mir keine, wenn ich das angreife“, dachte er bei sich. Gleichzeitig motivierte es ihn, hier die nötige Sicherheit zu schaffen. Großzügige Materialspenden von Elektro Willi in Andelsbuch, dem Glasteam Kulmitzer in Dornbirn, der MTE Elektrotechnik in Wolfurt sowie Herburger Werkzeuge in Andelsbuch halfen mit, die Herausforderungen vor Ort zu bewältigen. Innerhalb von zwei Tagen waren die gesamten Elektroinstallationen erneuert, Verteilerkasten, Hausanschluss, Verlegung von Erdungsband, Montage von Lichtschaltern, Steckdosen, LED-Deckenleuchten, Austausch der Eingangsbeleuchtung und Feuchtraum-Lichter inklusive. Auch bei einem zweiten Haus legten die Helfer aus Vorarlberg entsprechend Hand an. Durch Geldspenden von Firmen, Privatpersonen sowie den von Anton Wüstner organisierten Verkauf von Kalendern konnte den Familien zusätzlich noch eine finanzielle Unterstützung für die Ausbildung ihrer Kinder hinterlassen werden.
Besondere Geste
Mittlerweile sind Edwin Mennel und seine Kollegen längst wieder zurück in ihrem eigenen Alltag. Edwin, inzwischen Pensionist, geht, wie vorher in der Unterstützung für seinen Sohn, der die „Burglhütte“ in Balderschwang bewirtschaftet, auf. Er kann von einem guten Sommer berichten.
Doch die Reise nach Albanien wirkt nach. Besonders berührt hat ihn, dass die Frauen die Helfer umarmen durften. Etwas, das eigentlich nicht üblich und schon gar nicht zulässig ist, aber: „In dieser Geste hat sich die ganze Dankbarkeit gezeigt.“ VN-MM
„Anderen mit relativ einfachen Mitteln helfen zu können, ist ein gutes Gefühl.“



Zur Person
Edwin Mennel
Alter 62 Jahre
Werdegang Elektromechanikerlehre bei den vkw, 16 Jahre vkw, 31 Jahre für die ORF-Technik zuständig
Familienstand verheiratet, 3 Söhne
Wohnort Alberschwende