Künstler aus Leidenschaft

Manuel Summer ist ein aufstrebender Nachwuchskünstler und Preisträger.
KLAUS Schon als Kind hat er zuhause die Wände bemalt. Jetzt zieren seine Bilder nicht nur sein Elternhaus, sondern hängen auch in einer Kunstgalerie: Mit seinen Werken überzeugte der 20-jährige Manuel Summer die Jury des young.ART Award und darf darum jetzt in der gallery-T-69 in Hohenems seine Kunst präsentieren.
Bleistift, Acryl und Öl oder digitale Zeichentablets – der junge Künstler aus Klaus nutzt für seine Werke so einiges. Vorbilder hat er keine, und auch Museen sieht er nur selten von innen: „Ich mache mein eigenes Ding. Ich mach, worauf ich Lust habe, was mir Spaß macht.“
Übung macht den Meister
„Ich zeichne drauf los. Ich habe entweder eine schnelle Idee oder ich sehe ein Foto und setze es in meinem Stil um.“ Vieles hat er sich selbst beigebracht: „Das Meiste ist einfach ausprobieren, wenn es nicht funktioniert, einfach nochmal probieren.“
Hin und wieder hat er auch kleine Schaffenskrisen: „Es gibt auf jeden Fall Zeiten, in denen ich gerne möchte, aber nicht kann, weil Hand und Hirn nicht mitmachen.“ Dann nimmt er sich eine Auszeit und betreibt stattdessen Krafttraining oder geht joggen.
Ein Motiv hat es Summer besonders angetan: „Die Augen sind die Fenster in die Seele. Wie viele unterschiedliche Emotionen sie darstellen können, finde ich unglaublich spannend.“
Der junge Künstler hat übrigens nicht gleich den kreativen Weg eingeschlagen: Er besuchte erst den Zweig für Wirtschaftsinformatik der HTL Dornbirn, merkte aber schnell, dass das nicht das Richtige für ihn ist. Nach einem Jahr wechselte er schließlich in den bildnerischen Zweig des BORG Götzis.
Sein Talent bringt ihm auch Vorteile für sein „InterMedia“-Studium an der FH Vorarlberg. Allerdings fällt es ihm schwer, von seiner künstlerischen Individualität loszukommen: „Als Kommunikations- und Mediendesigner solltest du die Wünsche von Kunden umsetzen. Das ist bei mir noch nicht ganz drin.“
Ein glücklicher Zufall
Nebenbei arbeitet er als Sachbearbeiter und jobbt am Wochenende in einem Supermarkt. Dort kam es für ihn zu einer bedeutenden Zufallsbegegnung: Fotograf und Künstler Andreas Ender von der gallery-T-69 sprach ihn an, weil er wegen seinem auffälligen Look Fotos von ihm machen wollte. Die beiden kamen ins Gespräch und Ender schlug ihm vor, sich für den young.ART Award zu bewerben, den er prompt gewann. Der junge Künstler freut sich über das Feedback und die Interaktion mit den Leuten in der Galerie. „Es ist einfach ein schönes Gefühl, über das, wofür ich brenne, reden zu können.“
Sein Rat an andere junge Kunstschaffende: „Mach einfach, worauf du Lust hast. Und hab keine Scheu davor, dich mal bei so etwas zu bewerben.“ Nach der FH kommen für ihn aber auch andere kreative Jobs, etwa in der Kommunikationsgestaltung, infrage. Doch auch das Tattoostudio wäre ein möglicher Arbeitsplatz, da er sich in den letzten Monaten intensiv mit Tattookunst beschäftigt hat. Außerdem wurden seine eigenen Tätowierungen nach seinen Skizzen gestochen: „Ich sehe mich in dem Sinn als Leinwand, und darum war es mir wichtig, dass ich meine Tattoos selber designe, wenn ich das schon kann.“
Grundsätzlich bleibt er seiner Zukunft gegenüber offen: „Ich bin jetzt nicht an einem Punkt, wo ich sage, da höre ich auf. Ich schau, wohin mich das führt.“ VN-MEM
„Für mich persönlich ist Kunst ein Mittel, um meine Kreativität und mich selbst auszudrücken und auszuleben.“


Zur Person
Manuel Summer
ALTER 20
WOHNORT Klaus
AUSBILDUNG Bildnerischer Zweig im BORG Götzis, momentan Bachelorstudium „InterMedia“ an der FH Vorarlberg
BERUF Student, Sachbearbeiter bei der ÖH der FH Vorarlberg
HOBBYS Krafttraining, Joggen, Zimmerpflanzen
AUSSTELLUNG „SELECTed . 07“ bis 14. Jänner 2023 in der ARTspace gallery-T-69, Franz-Michael-Felder-Straße in Hohenems (im at&co, regionales Zentrum Ems)
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