Musik als universelle Sprache

Menschen / 12.04.2023 • 17:24 Uhr
Thomas Dür spielt und programmiert für seine Alben fast alle Instrumente selber. J. Schwald
Thomas Dür spielt und programmiert für seine Alben fast alle Instrumente selber. J. Schwald

Thomas Dür ist als Musiker ein Spätzünder, aber umso begeisterterer Tonkünstler.

Bludenz Musik ist für den Pädagogen Thomas Dür ein Ausdruck von Lebensfreude und vermittelt ihm zugleich ein tiefes emotionales Empfinden, wie es sonst für ihn in keiner anderen Kunstform möglich ist: „Das war bei mir bereits im Kindergarten so. Ich kann mich noch gut daran erinnern, welche Gefühle Musik in mir ausgelöst haben.“ Die Faszination für Musik begleitet den gebürtigen Bludenzer nun schon ein Leben lang. Vor Kurzem erst hat er sein jüngstes Album „Swing Street“ ins Internet gestellt, am 29. April wird es weltweit veröffentlicht: „Ich bin von den Möglichkeiten, die das Internet bietet, begeistert. Meine Songs wurden schon über 200.000 Mal über Spotify gestreamt und über Apple rund 15.000 Mal. Es erstaunt mich immer wieder aufs Neue, wenn beispielsweise jemand in Indien ein Album von mir herunterlädt. In Mexiko war ich auch schon in den iTunes-Charts.“

Frühe Begeisterung

Thomas Dür ist als Musiker Autodidakt: „Ich bin ein Spätzünder. Ich habe erst mit 16 Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Eine Musikschule habe ich nie besucht.“ Eine prägende Erfahrung war der Musikunterricht bei Gerold Amann am Gymnasium Bludenz: „Mein musikalisches Wissen stammt zum großen Teil aus dieser Zeit. Ohne Gerold Amann wäre ich nie Musiker geworden. Er hat die Begeisterung für Musik in mir geweckt.“ Der Musikunterricht war eine perfekte Mischung aus Theorie und Praxis. „Ich musste bei der Musik-Matura sogar einen Chorsatz auf die Tafel schreiben. Wir haben auch viel über Kompositions- und Harmonielehre gelernt. Daheim habe ich mich dann gleich ans Klavier gesetzt und die Inputs direkt umgesetzt“, erzählt der 62-Jährige.

Viele Stilrichtungen

Nicht zuletzt durch diese wertvolle Erfahrung, aber auch durch das familiäre Vorbild – beide Großväter waren Lehrer – entschied er sich, den Lehrerberuf zu ergreifen: „Die Berufswahl habe ich nie bereut, ich habe vierzig Jahre lang sehr gern unterrichtet. Heuer gehe ich in Pension.“ Der kreative Prozess ist für ihn höchst unterschiedlich: „Das ist von Song zu Song anders. Manchmal sind die Akkorde zuerst da, manchmal die Melodie. Meistens sitze ich am Klavier und lasse mich sozusagen von der Muse küssen.“ Gelegentlich startet Thomas Dür mit einem Grundrhythmus und spielt dann den Bass am Keyboard. Sein Studio befindet sich im Dachboden seines Wohnhauses in Bludenz. Es ist klein und fein. Durch den Holzverbau ist eine ausgezeichnete Akustik gewährleistet. Einer der Pläne für seine Pensionszeit ist es, das Studio umzubauen: „Endlich habe ich dann mehr Zeit, ernsthaft Klavier zu spielen und eben in das Studio zu investieren.“ Im Lauf der Jahre ergaben sich für ihn zahlreiche musikalische Kontakte mit internationalen Musikern. Die Zusammenarbeit gestaltet sich äußerst freudvoll: „Der Moment des Austausches ist unbeschreiblich. Ich verlasse mich ganz auf die Erfahrungen dieser Top-Musiker. Ich liebe diesen kreativen Flow, wenn vieles offen ist und Überraschungen kommen wie beispielsweise kurze Stellen, die außerhalb der Tonalität sind. Musik ist einfach eine universelle Sprache und überwindet alle Grenzen.“

Thomas Dür ist außerdem begeisterter Tänzer und Fan von Funk, Soul und Dance Music. „Ich liebe so viele Arten von Musik. Auf meinen Alben hört man fast alles: Lounge, Pop, Jazz, Soul, Funk, Reggae, House, Latin Music und noch vieles mehr. Es sind bunte Mischungen aus unterschiedlichsten Genres.“ Das Wichtigste für ihn bleibt die Freude und der Spaß an der Musik, aber auch die Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Musikgrößen. BI

„Der kreative Prozess: Das ist von Song zu Song anders. Manchmal sind die Akkorde zuerst da, manchmal die Melodie.“

Thomas Dür ist begeisterter Musiker, der mit regionalen und internationalen Musikgrößen zusammenspielt. L. Mathis
Thomas Dür ist begeisterter Musiker, der mit regionalen und internationalen Musikgrößen zusammenspielt. L. Mathis
Auch in der Cover-Band „Red Wine Killers“ spielt das Ehepaar gemeinsam.
Auch in der Cover-Band „Red Wine Killers“ spielt das Ehepaar gemeinsam.
Für Thomas Dür ist Musik ein Ausdruck der Lebensfreude. Monika Bischof
Für Thomas Dür ist Musik ein Ausdruck der Lebensfreude. Monika Bischof
Thomas und Gerda Dür lernten sich als Mitglieder der damaligen „Ravenband“ kennen und lieben.
Thomas und Gerda Dür lernten sich als Mitglieder der damaligen „Ravenband“ kennen und lieben.

Zur Person

THOMAS DÜR

Geboren 19. Februar 1961

Familie Verheiratet mit Gerda, drei Kinder (Lukas 31 Jahre, Lea 29 Jahre, Benjamin 26 Jahre)

Wohnort Bludenz

Beruf Mittelschullehrer mit den Fächern Englisch, Sport und Musik

Hobbys Musik (mit professionellem Anspruch), Sport, Kulturveranstaltungen