„Einen Schubs ins Leben geben“

Zivildiener Noah Muther ist in der Jugendbeschäftigung der Caritas-„Startbahn“ tätig.
Bludenz „Durchstarten mit Power“ lautet das Motto in der „Startbahn“ in der Bludenzer Fabrik Klarenbrunn. In diesem Angebot des Fachbereichs Arbeit & Qualifizierung der Caritas werden arbeitslose junge Menschen unter 25 Jahren dazu motiviert, in den Arbeitsalltag einzusteigen.
Die Einrichtung ist jedoch weit mehr, wie Noah Muther beschreibt. Der 20-jährige Bludenzer absolviert seinen Zivildienst in der Jugendbeschäftigung: „Die Startbahn erlebe ich als sehr wichtige Maßnahme in Vorarlberg. Es wird hier einerseits ein unkomplizierter Zugang zur Arbeit geboten, zudem unterstützt das Team auch bei der Jobsuche oder bei verschiedensten Problemen.“
Es ist für die Jugendlichen auch eine einfache Möglichkeit, schnell und unkompliziert Geld zu verdienen. „Die geleisteten Arbeitsstunden werden wöchentlich abgerechnet und in bar ausbezahlt. Die jungen Menschen erleben, dass man auch ins System einzahlen muss und nicht nur konsumieren kann“, weiß Noah Muther.
Vielseitiger Job
Der Arbeitsalltag des Zivildieners beginnt morgens mit der Vorbereitung der Arbeit, ehe um halb neun die Jugendlichen eintreffen. Zu seinem Job gehört auch, die fertiggestellte Arbeit zu kontrollieren, damit die Auftraggeber – meist Unternehmen aus der Region – auch fehlerfreie Ergebnisse erhalten. Zudem unterstützt Noah Muther den Arbeitsanleiter und hilft bei der Organisation von Veranstaltungen.
Ist es eigentlich ein Vorteil, als Zivildiener in einem ähnlichen Alter wie die Jugendlichen zu sein? „Ich bin in meiner Freizeit BMX-Trainer und habe dadurch sehr viel mit jungen Menschen zu tun“, erklärt der junge Bludenzer. Die Jugendlichen schätzen, dass er ein offenes Ohr für sie hat, und sind dankbar, dass man Zeit für sie hat. „Manchmal sind es Kleinigkeiten und sie brauchen nur einen kleinen Schubs ins Leben.“
Als Beispiel erzählt er, wie er kürzlich einem Jugendlichen den Unterschied eines Brutto- und eines Nettolohns erklärt hat. „Es hat ihm schlicht vor mir noch niemand erklärt“, sagt Noah Muther. Oft sind es aber auch komplexere Themen, die den jungen Menschen den Einstieg in den Berufsalltag erschweren. Mit Unterstützung von Sozialarbeitern werden dann individuelle Lösungen erarbeitet.
Gute Einschulung
Für Noah Muther, der zuvor seine Matura an der Landwirtschaftsschule Hohenems ablegte, war die Nähe zu seinem Wohnort ausschlaggebend für die Wahl seines Zivi-Einsatzortes, zudem wurde ihm die Caritas als Arbeitgeberin empfohlen. „Wir wurden gut eingeschult, man nimmt sich Zeit für uns und man bekommt auch einen Einblick in andere Bereiche. Die Gesamtstimmung hier ist fast familiär, und auch die Bezahlung passt“, zeigt der Bludenzer auf.
Ende Mai nun geht sein Weg jedoch in eine andere Richtung: „Mein Plan ist es, ein Studium im Bereich Gastronomie und Önologie zu absolvieren.“ EK
„Die Gesamtstimmung hier ist fast familiär, und auch die Bezahlung passt.“
Zur Person
Noah Muther
Jahrgang 2002
Wohnort Bludenz
Familie ledig
Hobbys BMX
Weitere Infos zum Jugendbeschäftigungsprojekt unter www.caritas-vorarlberg.at/startbahn