Mehr Austrianer geht nicht

Nachwuchsbetreuer, Organisator, Mädchen für alles: Karlheinz Keick (84) lebt Austria Lustenau.
Lustenau Als ihn seine Eltern einst, an einem Tag im Jahre 1953, zum Blumenauplatz führten, wussten sie wohl noch nichts von der Tragweite ihrer Handlung. Es sollte der Tag sein, an dem ihr Bub Karlheinz eine Verbindung fürs Leben einging. Am Blumenauplatz im Rheinvorland spielte damals die Austria. Ein Jahr später bezog der Traditionsklub das Reichshofstadion. Es wurde das zweite Wohnzimmer von Karlheinz Keick. „Seit ich mit der Austria in Berührung kam, bin ich ihr bis heute in verschiedensten Funktionen treu geblieben. Daran wird sich auch nie etwas ändern.“
Der Freund der Kinder
Der rüstige Pensionist hat ein Bündel Fotos und Zeitungsausschnitte mitgebracht. Sie zeigen ihn als Betreuer und Trainer, inmitten seiner Kollegen im berühmten „Blank-Hüttli“, mit Austria-Trainern und als Helfer. Karlheinz Keick hat nie etwas ausgelassen, das der Austria diente.
Doch am nachhaltigsten erreichten die Kinder sein grün-weißes Herz. „Ich mag Kinder einfach. Sie sind für alles so dankbar. Und ich habe nie negative Erfahrungen mit ihnen gemacht“, erzählt Keick. Was hat er mit den ihm anvertrauten Buben nicht alles gemacht. „Zu den Höhepunkten gehörten die Auslandsreisen zu Turnieren an verschiedenen Orten in Europa“, schwelgt der langjährige Knabentrainer noch heute in schönen Erinnerungen. Immer habe er die Eltern miteingebunden, wenn es ins Ausland ging.
Unvergessen sind für ihn die Aufenthalte der Austria-Knaben unter seiner Betreuung in Barcelona, in Ungarn noch vor dem Fall des Eisernen Vorhanges, in Holland oder in mehreren Orten in Deutschland. Darüber hinaus organisierte „Charlie“ Keick für die kickenden Austria-Knaben Skilager. Der Spaß kam dabei nie zu kurz, der Betreuer war für jeden Schabernack zu haben. „Einmal haben sie mir bei meiner Schlaf-Luftmatratze die Luft ausgelassen und sich kaputt gelacht, als ich mich hinlegen wollte. Ich habe mitgelacht.“
Mit Schülerbetreuer „Bobby“ Grabher hatte er dabei einen kongenialen Partner. Die beiden guten Austria-Seelen organisierten viel zusammen. So wurde das „Bobby“-Schülerturnier der Austria über Jahre hinweg zu einer Marke.
Karlheinz Keick hat mit seinen 84 Jahren nichts an seiner Umtriebigkeit und seiner Hingabe für die Austria verloren. Für keinen noch so arbeitsamen Dienst ist er sich zu schade. Als geschickter Handwerker konnte der gelernte Schreiner schon vieles bewerkstelligen, unterstützt dabei auch immer wieder Kollegen, wenn sie eine helfende Hand brauchen.
Wenn Aufräumer gesucht werden, oder Leute, die Absperrungen aufstellen und wegschaffen, gehört er zu den Ersten, die aufzeigen. Zu den aktuellen Kampfmannschaften samt Trainern pflegte „Charlie“ stets einen innigen Kontakt. „Natürlich habe ich eine Riesenfreude mit der Entwicklung der ersten Mannschaft. Wobei Markus Mader und Martin Schneider bodenständige Burschen sind und sich immer wieder zur „Hüttli“-Runde der Alt-Austrianer gesellen.“
Bei Bruno Pezzey
Karlheinz Keicks Beliebtheit machte auch vor ganz Großen nicht halt. „Von Bruno Pezzey durfte ich mir noch zu dessen Glanzzeit immer Tipps holen. Ich war bei ihm zu Hause in Lauterach Gast, oder er kam gelegentlich zu uns zum Knabentraining. Das vergesse ich nie.“
Ein Gelöbnis hat der 84-Jährige bereits abgelegt. „Ich werde meinen Herzensverein weiter unterstützen, solange ich kann und ich gesund bin.“ VN-HK
„Bei Bruno Pezzey war ich zu Hause. Und er kam zu uns. Das vergesse ich nie.“



Zur Person
Karlheinz Keick
Geboren 21. März 1939
Wohnhaft Lustenau
Familie Verheiratet, drei Kinder, drei Enkel
Beruf Pensionist
Hobbys Austria, basteln
Lieblingsspeise Gerstensuppe