Anderen zum Erfolg verhelfen

Marco Simma agiert als Experte bei den EuroSkills in Danzig.
hohenems, danzig Obwohl er erst 40 Jahre alt ist, kann man Marco Simma bereits als Urgestein in der Firma Julius Blum GmbH bezeichnen. Denn er ist seit seiner Lehre als Maschinenbautechniker dort tätig. „Ich habe einige Jahre in der Instandhaltung gearbeitet und wollte dann in Richtung Konstruktion gehen, weil es mich mehr interessiert hat“, erklärt Simma. „Man kann sich das vorstellen wie beim Lego-Bauer. Die einen bauen nach einem Plan etwas auf. Das war am Anfang für mich in Ordnung, aber irgendwann war es zu wenig. Und ich wollte eher der sein, der den Plan macht, die Idee hat und diese auch umsetzt.“ Am Anfang ist dem Vorarlberger der Umstieg nicht leicht gefallen, denn er musste Neues erlernen. Darunter technisches Zeichnen, für welches Präzision erforderlich ist. Irgendwann hat er auch die Rolle des Ausbilders übernommen. „Du siehst über die Jahre, wie sich die Menschen entwickeln, je länger du diese Arbeit machst.“ Für Simma ist das eine große Bereicherung. „Du bist zwar nicht alleine verantwortlich für die Entwicklung eines Menschen, aber du hast deinen Beitrag geleistet. Und das hat mich dann immer stolz gemacht“, fügt er hinzu.
Die Skills
Zu seiner Funktion als Experte auf den Berufs-Welt- und -Europameisterschaften ist der Vorarlberger jedoch zufällig gekommen. „Ich weiß es noch genau, das war 2012, und ich hatte Urlaub. Mein Chef hat mich angerufen, ich sollte in die Firma kommen. Das war schon komisch, man denkt sich dabei einiges. Am Ende ist herausgekommen, dass die SkillsAustria ihn gefragt haben, ob ich als Experte agieren möchte“, erklärt er. „Es hat schon irgendwo nach einer Herausforderung geklungen. Und ich mag gerne Herausforderungen, deshalb bin ich auch gerne hier in Danzig.“ Als Experte hat er die Aufgabe, in ganz Österreich den besten Konstrukteur zu finden. Dies macht er mit der Hilfe von einer Jury. „Wir suchen uns den Teilnehmer aus, der das höchste Potenzial zeigt. Diesen bringen wir mit dem Training wirklich so weit, dass er auf internationalem Parkett bestehen kann“, erklärt Simma.
Auch wenn er sich als Experte um die fachliche Ausbildung seiner Schützlinge kümmert, steckt dahinter aber auch eine mentale Stütze, die er ihnen ebenfalls bietet. „Es geht darum, mit Niederlagen umgehen zu können und sich jeden Tag immer wieder zu motivieren“, sagt er. „Das, was ich unglaublich schön finde, ist, wenn du siehst, dass ein junger Mensch seinen Beruf aus Leidenschaft macht. Dass er gerne am Morgen aufsteht, dass er motiviert in die Arbeit geht und dass du ihn am Abend sogar ab und zu nach Hause schicken musst, weil er selbst eigentlich gerne weiter trainieren würde.“ Für Marco Simma ist das ein Zeichen, dass der Mensch seinen Beruf wirklich aus Überzeugung macht. „Es ist nicht immer so, wie man immer sagt, dass die Jugend von heute nichts macht. Es geht auch anders, wie Menschen, die jung sind und Freude an ihren Beruf haben, beweisen. Es gibt sie nach wie vor, und es ist unser Job, sie zu finden und zu unterstützen.“ Gerade hat der gebürtige Hohenemser den Vorarlberger Enes Kocabay bei seinem Wettbewerb bei den EuroSkills (Berufs-Europameisterschaften) in Danzig als Experte begleitet. „Für mich geht es um den Menschen. Ich möchte ihn weiterbringen und ihm helfen, erfolgreich zu sein.“ VN-pem
„Ich wollte eher der sein, der den Plan macht, die Idee hat und diese auch umsetzt.“


