Einer von der klangvollen Saite

Menschen / 13.10.2023 • 21:48 Uhr
Auch die Handpan bringt er zum Klingen.
Auch die Handpan bringt er zum Klingen.

Adi Baldauf (39) hat sich auf Gitarren spezialisiert.

DORNBIRN In der Nähe des Dornbirner Bahnhofs befindet sich ein Geschäft der besonderen Art mit Gitarren aller Art. Es ist ein Ort, an dem Adi Baldauf mit einem Musikfachgeschäft namens „Adi’s Guitar“ gemeinsam mit seiner Familie Platz für Kreativität, Inspiration und ein Miteinander geschaffen hat.

Plattenliebhaber

„Es ist schade, dass viele junge Menschen heutzutage Musik nur noch streamen und oft die Geschichten von Bands nicht kennen. Heutzutage ist Musik leider nichts mehr wert“, meint Baldauf und greift nach einer Langspielplatte in einem Regal neben sich. Er selbst hat seine Liebe zur Musik und das Bewusstsein für deren Wertigkeit beim Durchstöbern der Plattensammlung seines Vaters entdeckt. Mit zwölf schlug er erstmals selbst die Saiten einer Gitarre an. „Ich habe damals gleich Feuer gefangen“, erinnert er sich. Es waren vor allem rockige und jazzige Klänge, die es ihm in jungen Jahren angetan haben. Hinzu kamen Blues und weitere Genres.

Heute beschreibt Baldauf das Gitarrenspiel als universelle Sprache und Kommunikationsmittel. „Jeder kennt gewisse Songs.“ Für ihn ist dieses zu einer Leidenschaft geworden, für die er sich jeden Tag bewusst etwas Zeit nimmt, wobei er selbst immer wieder neue Songs niederschreibt. „Jede Woche entsteht etwas Neues“, erzählt er, holt einen Hefter und blättert durch die dort abgelegten Seiten. Für ihn ist es vor allem auch die Freiheit zu improvisieren, die er schätzt. Baldauf kennt sich nicht nur mit Gitarren und Musikgenres aus, sondern weiß nach jahrelanger Tätigkeit in einem Musikfachgeschäft auch, wie Instrumente zum Klingen gebracht werden können.

Service in der Werkstatt

Gleich neben dem Eingang zu seinem Geschäft befindet sich eine kleine Werkstatt, wo der 39-Jährige allerlei Reparaturarbeiten für seine Kundinnen und Kunden erledigt. Zwischen Werkzeug und Regalen hat er mehrere Fotos aufgehängt. Es sind Bilder, die ihn und seine Liebsten zeigen.

Die Musik bzw. ein Konzert war es, die ihn und seine Nina vor 17 Jahren zusammengeführt hat. „Nina hat in einer afrikanischen Ethno-Band gespielt, und ich habe sie auf ihr Instrument angesprochen“, erinnert sich Baldauf an den Auftritt der Flötenspielerin und das erste Gespräch und lächelt. Inzwischen ist das Paar verheiratet, die Töchter Medea und Lilia sind ebenso schon mit Gesang, Klavierspiel und Gitarre musikalisch unterwegs.

Wichtig ist für Baldauf neben Familie und Musik der Ausgleich in der Natur. „Wir fahren im Urlaub gerne mal nach Korsika oder Sardinien“, erzählt er und fügt hinzu: „Ich verbringe auch viel Zeit im Garten, das erdet.“ Dabei geht es nicht nur ums Abschalten von der Musik, sondern auch darum, Kraft für den Arbeitsalltag zu sammeln. „Ich könnte Bücher schreiben“, erzählt der Unternehmer. Sein Geschäft ist gleichzeitig auch ein Spiegel der Gesellschaft. Er kann von Wohnzimmerkonzerten während der Pandemie berichten. Ebenso über zufällige Begegnungen zweier Kunden in seinem Laden nach 20 Jahren. Und auch von Menschen, die ihre Liebe zum Gitarrenspiel wiederentdeckt haben oder dieses aus diversen Gründen aufgeben mussten. „Es passieren hier viele spannende Sachen“, sagt Baldauf. „Wir alle sind doch irgendwie miteinander verbunden.“ VN-MEF

„Ich verbringe auch viel Zeit im Garten, das erdet.“

Seit fünf Jahren ist Adi Baldauf mit seinem Geschäft in Dornbirn für seine Kunden da.

Seit fünf Jahren ist Adi Baldauf mit seinem Geschäft in Dornbirn für seine Kunden da.

In seiner Werkstatt bietet er allerlei Services an.
In seiner Werkstatt bietet er allerlei Services an.
Das Gitarrenspiel ist die Leidenschaft des Lustenauers Adi Baldauf. VN/PAULITSCH (4)
Das Gitarrenspiel ist die Leidenschaft des Lustenauers Adi Baldauf. VN/PAULITSCH (4)

Zur Person

Adi Baldauf

Alter 39

Familie verheiratet mit Nina, Töchter Medea (14) und Lilia (9)

Wohnort Lustenau

Hobbys Musik, Gartenarbeit, Reisen, Tischtennis

Lebensmotto Carpe diem