Leichte Unterhaltung in schweren Zeiten

Barbara Wussow über den TV-Klassiker „Das Traumschiff“, ihre weiße Uniform und “Heilende-Welt-Filme”.
wien Sie zählt seit fünf Jahren zur Stammbesetzung der ZDF-Filmreihe „Das Traumschiff“ und ist als Hoteldirektorin Hanna Liebhold ein ausgemachter Publikumsliebling: Barbara Wussow. Auch im neuen Film „Das Traumschiff: Walvis Bay“, der am 26. November im Zweiten läuft, kümmert sich die fröhliche Schauspielerin wieder um das Wohl der Kreuzfahrt-Touristen.
Sie zählen seit gut fünf Jahren zur „Traumschiff“-Besatzung. Glauben Sie, dass Heile-Welt-Geschichten in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig sind?
wussow Unbedingt. Die Menschen sind dankbar für leichte, heitere Stoffe, seien es Komödien oder Pilcher-Romanzen oder eben auch eine Episode vom „Traumschiff“. Die Zeiten sind anstrengend, es gibt Kriege, den Klimawandel, private Sorgen und Ängste. Da schaltet man einfach gerne mal für 90 Minuten ab. Das war immer so und wird immer so bleiben.
Dann verstehen Sie und Ihre Kollegen sich in gewissem Sinne als Seelentröster?
wussow Das kann man durchaus so sagen. Ich erinnere mich noch an ein Treffen mit Rosamunde Pilcher bei den Dreharbeiten zu einem Pilcher-Film vor Jahren, und als ich ihr erzählt habe, dass man diese Filme in Deutschland als Heile-Welt-Filme bezeichnet, hat sie das korrigiert und gesagt: Es sind Healing-World-Movies, also Heilende-Welt-Filme. Das trifft es besser, wie ich auch finde.
Sie sind mit dem „Traumschiff“ schon ganz schön rumgekommen auf der Welt. Wo hat es Ihnen am besten gefallen?
wussow Auf den Malediven, dort ist es unbeschreiblich schön. Da waren wir während der Coronazeit insgesamt dreimal, immer auf winzigen Inseln, worüber ich total happy war. Der Sand, das Meer, die Menschen – das ist auf den Malediven einfach unvergleichlich. Schön war es auch auf Bali, ich habe wunderschöne Dreharbeiten in Australien erlebt. Ich fand aber auch Lappland toll – das war von den Rentieren bis zu den Nordlichtern einer der Höhepunkte.
Beim Dreh für die aktuelle Folge in Namibia mussten Sie zwangsweise eine kleine Pause einlegen.
wussow Stimmt, da hat mich zum zweiten Mal Corona erwischt. Ich wurde positiv getestet, obwohl ich null Symptome hatte. Ich hatte auch bei meiner ersten Corona-Infektion keine Symptome. Drei Drehtage an Land fielen für mich leider aus, da musste das Drehbuch dann geändert werden.
Mit wem von den Kollegen verstehen Sie sich am besten?
wussow Mit Daniel Morgenroth, der den Stellvertreter des Kapitäns spielt. Ich komme aber auch wunderbar mit Florian Silbereisen und Collien Ulmen-Fernandes klar. Wir vier zählen ja zur Stammcrew, die immer an Bord ist, von daher gibt es da auch die meisten Berührungspunkte. Manchmal stößt ja auch noch Harald Schmidt dazu, mit dem ich auch ganz wunderbar klarkomme.
Wie viele von den schneeweißen Uniformen haben Sie eigentlich im Schrank hängen?
wussow Drei oder vier sind immer mit dabei, damit ich sie sofort wechseln kann. Weiß ist ja besonders schmutzanfällig, und wenn da Lippenstift am Kragen ist oder ein bisschen Ruß vom Schornstein auf die Uniform kommt, muss ich mich umziehen. Ich habe ja auch noch eine blaue Uniform, die ist für abends und weniger schmutzanfällig (lacht). mw