Lisbeth Bischoff über das königliche Gipfeltreffen in den Niederlanden

Menschen / 16.04.2024 • 08:30 Uhr
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Zuletzt gesehen haben sich die Majestäten im Juni 2023 in Spanien. Reuters, Schossmann

Das spanische Königspaar reist am Donnerstag zum Staatsbesuch in die Niederlande.

Madrid Das spanische Königspaar Felipe und Letizia besucht König Willem-Alexander und Königin Maxima. Zuletzt gesehen haben sich die Majestäten im Juni 2023 in Spanien. Bei dieser Reise drehte sich alles um die Energiewende in Europa.

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Das spanische Königspaar Felipe und Letizia besucht König Willem-Alexander und Königin Maxima. Reuters

Das Muster jedes Staatsbesuches ist gleich: er beginnt mit der oft pompösen Begrüßung der Ankömmlinge, dann folgen Empfänge, Arbeitsessen und meist ein Staatsbankett. Gleich zur Begrüßung wird der rote Teppich ausgerollt.

Wie breit der Teppich ist (zwei oder vier Meter), richtet sich nach der Wichtigkeit der Gäste. In welcher Form er ausgelegt wird, hängt vom Besuch ab. Bei Staatsoberhäuptern liegt der Stoff in Form eines „T“ oder eines Dreiecks – zum Abschreiten der Ehrenformation. Dass der Teppich mit Füßen getreten wird, hat er nicht verdient. War er doch ursprünglich der rote Mantel eines besiegten Königs, der das Kleidungsstück aus Ehrfurcht vor dem Sieger ausbreitete. Ein Staatsbesuch ist nicht nur für den Gastgeber harte Arbeit. Die körperliche Anstrengung sei dabei ebenso groß wie die geistige. Österreich hat da seine Erfahrung.

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Die Royals im Jahr 2015 in Madrid. Reuters

Zu keiner anderen Zeit gab es in Österreich so viele adelige, herrschaftlichen Gäste wie zur Zeit des Wiener Kongresses (1814-1815). Hunderte Könige, Herzöge, Prinzen, Aristokraten aller Art als Diplomaten verhandeln in Wien, was nach der Zeit Napoleons mit Europa geschehen soll. Die Stadt Wien organisiert ein glanzvolles Rahmenprogramm. Es wurde viel getanzt und es wurde auch viel geliebt. Man hat sogar Wachposten vor den adeligen Palais aufgestellt, um zu erfahren, wer mit wem ein Verhältnis hat. Das alles hat natürlich sehr viel Geld gekostet und ein geflügelter Spruch von damals ist überliefert:
Der Zar von Russland liebt für alle,
der König von Preußen denkt für alle,
der König von Dänemark spricht für alle,
der König von Bayern trinkt für alle,
der König von Württemberg frisst für alle und
der Kaiser von Österreich zahlt für alle.

Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn