“Was machen die Emanzen da?”

Frauenrechtsaktivistin Renate Fleisch über die Bewegung in Vorarlberg in den Achtzigerjahren.
Schwarzach “Es hat immer geheißen: Was machen die Emanzen da?”, sagt Frauenrechtsaktivistin Renate Fleisch in der neuen Podcastfolge von “Wir müssen reden”.
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Seit den späten Siebzigerjahren setzt sich Fleisch für Frauen ein. Damals war sie 15 Jahre lang Geschäftsführerin der ältesten autonomen Institution für Frauen. Vor ihrer Pension war sie lange Zeit die Leiterin der AIDS-Hilfe Vorarlberg. “Wir als Sozialarbeiterinnen wollten, dass Frauen ihre Bedürfnisse einbringen können, statt nur die traditionellen Sachen auszuüben. Etwas, das zur Persönlichkeitsentwicklung beisteuert”, erzählt sie.

Daher ist die „Hausfrauengruppe“ in der Achsiedlung entstanden. Dort hatten Frauen Raum, um sich auszutauschen und Neues zu lernen. “Wir haben den Hausfrauen etwas angeboten, weil sie isoliert zu Hause waren bei den Kindern und kaum Kontakte hatten, außer am Spielplatz.” Ständig hieß es, sie würden ein Problem verursachen, wo es keines gibt. Auch als Fleisch mit anderen Pionierinnen das Konzept der fortschrittlichen Frauenhausinitiativen aus anderen Großstädten in Vorarlberg etablieren wollte. “Die haben immer gehört, dass sich das gegen Männer richtet, was nicht so war. Mit vielen Initiativen war es so in Vorarlberg: Pionierinnen haben viel ausgearbeitet und dann hieß es, dass es nicht gebraucht wird”, schildert die Frauenrechtsaktivistin.

Ihnen war vorrangig die eigenständige Existenzsicherung der Frauen wichtig. Deswegen haben sie das Konzept von 1988 bis 1991 ausgearbeitet, bis das Bildungszentrum endlich entstanden ist. Mit einer Werkstatt für Baukeramik und einem Café haben sie dafür gesorgt, dass Frauen eine Arbeit haben. “Die Kämpfe haben auf verschiedenen Ebenen stattgefunden. Es war eine intensive Zeit.”

Der Kampf bleibt
Dass Feministinnen oftmals beleidigt werden, ist eine Tatsache. “Das ist die Abwehrhaltung vieler, weil sie nicht wollen, dass sich Frauen trauen, öffentlich zu reden und dann machen sie dich runter auf jeder Ebene”, erklärt Fleisch. Trotzdem ist der Feminismus heute wie vor 40 Jahren wichtig. “Die Spielchen sind die gleichen geblieben, nur auf anderer Ebene.” Wie es genau in der Bewegung damals war und was für einen Ratschlag Fleisch für junge Frauen hat, erfahren Sie in der neuen Podcastfolge von “Wir müssen reden”.
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Der Podcast “Wir müssen reden” der Vorarlberger Nachrichten ist eine Miniserie. Eine neue Folge gibt es stets jeden Freitag zu hören. Alle Folgen können Sie auf dem Spotify Account nachhören.