Von Absurditäten in der Rollenzuschreibung

Nadine Dunst-Ender begeistert mit ihren Künsten als Comedienne.
Schwarzach Seit eineinhalb Jahren bricht Nadine Dunst-Ender mit geschlechterspezifischen Klischees auf. Dies macht sie auf ihren Social-Media-Kanälen wie TikTok und Instagram. “Ich mache mich lustig über die Existenz dieser Rollenzuschreibungen”, sagt sie in der neuen Podcastfolge von “Wir müssen reden”. Dabei macht sie dies mit einer Prise Humor. “Es ging mir eigentlich nicht darum, witzig zu sein, aber das Thema an sich ist einfach wahnwitzig”, erklärt Dunst-Ender. “Wenn man diese ganzen Absurditäten aneinander reiht, kommt Comedy oder Dramedy raus.”
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Für die Vorarlbergerin war dies ein Ventil, die Diskriminierung Frauen gegenüber aufzuzeigen. In ihren Videos dreht sich deshalb den Spieß um und schlüpft in die Rolle des Mannes oder des Vaters. “Ich halte den Lärm der Kinder nicht aus, wasche die Wäsche falsch und dann nörgelt mein Mann herum, wenn ich die Tasse nicht in den Spüler stelle, sondern auf die Küchenplatte”, witzelt sie. Oder sie tätigt den Wocheneinkauf und steht komplett verwirrt vor den Regalen und weiß nicht, was sie kaufen soll – denn ihr wurde kein Einkaufszettel mitgegeben. “Das ist eigentlich absurd, aber so sieht es bei vielen aus. Da werden die Rollenzuschreibungen erst recht bewusst.”

Ihr neues Lieblingswort ist seither “Familienmutter”: “Wir kennen alle den Familienvater. Aber es gibt keine Familienmutter.” Je klassischer man die Rollen zuschreiben würde, umso eher sei es, dass genau der Elternteil am Familienleben nicht teilnehmen würde. Dazu nimmt die 43-Jährige das Rollenbild von früher, welches sich heute immer noch durchsetzt: Der Mann arbeitet Vollzeit und die Frau Teilzeit. “Das ist aber völlig verlogen. Sie arbeitet wahrscheinlich 120 Prozent, aber nicht im angestellten Verhältnis. Sie ist mehr bei den Kindern und organisiert das ganze Familienleben”, sagt sie. “Er arbeitet Vollzeit in einem bezahlten Job und ist der Familienvater. Wenn ich schon die ganze Familie manage, will ich auch „Familie“ vor „Mutter“ stehen haben.”
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Nadine Dunst-Ender hat endlich beschlossen, ihre Sketche vor dem Publikum aufzuführen. “Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich damit auf eine echte Bühne gehe, ich habe das jetzt ein paar Mal auf Einladung gemacht.” Somit wird die Vorarlbergerin am 12. Juni im alten Hallenbad in Feldkirch ihr Debüt feiern und hat gleich am 20. Juni im TiK Kulturverein in Dornbirn den zweiten Auftritt. Ein einstündiges Programm hat sie bereits konzipiert. Sie wird zwar nicht in die Rollen schlüpfen, wie sonst in ihren Videos, aber sie wird es nacherzählen. Zudem wird sie sich einem ebenso wichtigen Thema widmen: wie Mädchen von klein auf sozialisiert werden. “Es ist für Mädchen nicht in Ordnung, wenn sie laut sind, raufen und schlägern. Für Jungs schon, aber ich finde, die sollen sich auch nicht schlägern.”
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Mehr über das Thema sowie die Arbeit von Nadine Dunst-Ender als Comedienne erfahren Sie in der neuen und vorerst letzten Podcastfolge vor der Sommerpause von “Wir müssen reden”.

Den Podcast der Vorarlberger Nachrichten “Wir müssen reden” finden Sie auf Spotify. Es ist eine Sommerpause geplant. Für weitere Informationen zum Auftritt von Nadine Dunst-Ender besuchen Sie ihre offizielle Seite www.undnadineso.at.