
Einer, der für andere durch das Feuer geht
Der Lauteracher Markus Wirth (45) rückt seit fast drei Jahrzehnten aus, wenn es brennt.
Lauterach Markus Wirth ist diese Woche ein äußerst gefragter Mann. Ein Anruf nach dem anderen geht beim Feuerwehrchef ein, während er im Festzelt in Lauterach hinter die Kulissen des Landesfeuerwehrfestes blicken lässt und auch über Privates plaudert. Tausende Besucher werden hier an diesem Wochenende erwartet, rund 1800 Teilnehmer aus dem ganzen Land bei den Bewerben für Erwachsene und Nachwuchs auf dem Rasen im Bruno-Pezzey-Stadion nebenan am Samstag Start sein. “Etwas nervös bin ich wegen des Wetters”, sagt Wirth im Hinblick auf einen hoffentlich reibungslosen Ablauf für das Großevent in seiner Heimatgemeinde.

Der 45-Jährige engagiert sich seit fast drei Jahrzehnten bei der Feuerwehr Lauterach, um anderen zu helfen. Seit zwei Jahren ist der Lauteracher auch Kommandant. Er und seine 70 Kollegen rücken jährlich im Schnitt zu 100 Einsätzen aus und werden nicht nur gerufen, wenn es buchstäblich brennt. “Von der Ölspur bis zum Großbrand ist – einfach gesagt – alles dabei”, erzählt der oberste Florianijünger des Orts. Bis zu 15 Stunden ist er allein für Proben, Besprechungen und Telefonate im Schnitt pro Woche im Einsatz. Wie oft er im Laufe der Jahrzehnte Menschen bei Einsätzen zu Hilfe geeilt ist, vermag er mittlerweile schon gar nicht mehr zu beziffern.

Genauso wie tausende andere Feuerwehrleute im Land, ist Wirth ehrenamtlich im Einsatz. Seine Brötchen verdient sich der 45-Jährige bei der Gemeinde als Fachbereichsleiter des Tiefbaus. Dabei hat es der Anlagenelektriker-Meister und jetzige Bauhof-Chef mit einem breiten Aufgabengebiet zu tun. “So einen Job als Allrounder fand ich immer schon interessant”, erzählt er. Auch beim Aufbau rund um das Landesfeuerwehrfest ist dieses Können gefragt.

In seiner Freizeit bzw. an den Wochenenden ist der Lauteracher mit seiner Familie des Öfteren bei Leichtathletik-Events anzutreffen. Denn er und seine Ehefrau Tanja haben mit Lorenz (15), Julius (13) sowie den Zwilligen Cornelius und Paulina (beide 7) gleich vier begeisterte junge Nachwuchssportler im Hause Wirth. “Viel Zeit für andere Hobbys neben Feuerwehr und Leichtathletik bleibt dann nicht mehr”, sagt der Lauteracher und lacht.


Aber in die Berge zieht es die Wirths dann dennoch das eine oder andere Mal. Nämlich gerne zum Wandern oder Skifahren.
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Derzeit haben der Feuerwehrchef und das zwölfköpfige Organisationsteam mit den Vorbereitungen für das Großevent rund um die Leistungsbewerbe aber erst einmal alle Hände voll zu tun. 50 Helfer pro Tagen haben am vergangenen Wochenende über 2000 Stunden ihrer Freizeit allein für Zeltaufbau und Innenausbau investiert. “Die hier haben wir selbst gemacht”, sagt Wirth und deutet auf Tische und Bänke in der Weinlaube, welche auf handwerkliches Geschick unter den Feuerwehrleuten schließen lassen.
Etwas nervös bin ich wegen des Wetters.
Markus Wirth, Feuerwehrkommandant Lauterach
Zum Schluss folgen nun noch letzte Handgriffe in der Küche und bei der Technik. Los geht es das Großevent in der Hofsteiggemeinde am Freitagabend unter dem Motto “Fest für´s ganze Land”. Am Samstag steht der 71. Landesfeuerwehrleistungsbewerb bzw. der Kampf um den sogenannten Goldenen Helm auf dem Programm.
Zur Person
Markus Wirth
Alter 45
Wohnort Lauterach
Familie verheiratet mit Tanja, Papa von Lorenz (15), Julius (13), Cornelius und Paulina (beide 7)
Beruf Fachbereichsleiter Tiefbau bei der Gemeinde Lauterach
Hobbys Skifahren, Wandern
So richtig durchschnaufen wird Vollblutfeuerwehrler Wirth aber vermutlich erst am Sonntag. Nämlich dann, wenn mit Umzug mit 100 Gruppen und Fahneneinzug auch der letzte Programmpunkt des Fests zu Ehren der vielen engagierten Florianijünger des Landes gut über die Bühne gebracht werden konnte.

Weitere Infos zum Landesfeuerwehrfest und Programmpunkte sind unter www.lauterach2024.at abrufbar.