Lisbeth Bischoff über peinliche Fauxpas der Royals

Menschen / 08.10.2024 • 13:17 Uhr
Lisbeth Bischoff über peinliche Fauxpas der Royals
Dass die Queen auch mit heiklen Situationen locker umgehen kann, hat sie ihr ganzes Leben unter Beweis gestellt. ap, schossmann

Der richtige Umgang mit dem Hofzeremoniell will gelernt sein.

London Das Hofprotokoll birgt so manche Tücken. Für beinahe jede Situation gibt es Regeln. Das gilt auch für Tischmanieren, die nicht selten Gäste am Hofe den Schweiß auf die Stirn treiben. Doch die Gastgeberinnen und Gastgeber sind geübt, peinliche Situationen zu retten.

Dass die Queen auch mit heiklen Situationen locker umgehen kann, hat sie ihr ganzes Leben unter Beweis gestellt. Eine Anekdote gefällig? Beim Staatsbesuch des damaligen französischen Präsidenten Charles de Gaulle und seiner Frau Yvonne im April 1960 ist beim Galadinner die bevorstehende Pensionierung des Präsidentenpaars Thema. Ein Gast stellt der Première Dame die Frage, worauf sie sich in der Pension denn am meisten freue. Auf eine schöne, englische Aussprache bedacht, antwortet die Präsidentengattin: „A Penis“. Wissend wie schwer sich die Franzosen beim Aussprechen des Buchstabens „H“ tun, rettet die Queen die etwas angespannte Situation: “Oh, happyness!“ und bringt die Anwesenden so gekonnt zum Lachen.

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Königin Wilhelmina der Niederlande lädt im Jahr 1900 den Präsidenten der südafrikanischen Republik, Paul Kruger, zu einem Staatsdinner. Als den Gästen Fingerschalen mit Zitronenwasser gereicht werden, um die Hände zu reinigen, setzt der 75-Jährige die Schale wie einen Becher an und trinkt daraus. Welch‘ ein Fauxpas. Die hochrangigen Gäste zeigen sich schockiert, die Lakaien werfen sich wissende Blicke zu und unter den Höflingen bricht hörbares Gelächter aus. König Wilhelmina bleibt das Fehlverhalten ihres Gastes ebenfalls nicht verborgen und entscheidet sich für eine ungewöhnliche Reaktion. Die Urgroßmutter von König Willem-Alexander trinkt entschlossen ebenfalls aus der Schale, als wäre es das Normalste der Welt. So schafft sie kurzerhand die Etikette-Regel außer Kraft, bewahrt ihren Gast vor der Peinlichkeit und beschämt das Gelächter. Es wird plötzlich sehr still und alle anderen Gäste folgen dem Beispiel der Königin.

Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn