Erfolgsrezept von Silvio Flatz – bester Spenglerlehrling des Landes

Silvio Flatz sammelt eine Auszeichnung nach der anderen und will auch in der Zukunft hoch hinaus.
Von Katja Grundner
Alberschwende Anfang Oktober holte sich Silvio Flatz beim Spengler Bundeslehrlingswettbewerb in Innsbruck den höchsten Podestplatz und wurde demnach zum besten Spengler-Lehrling Österreichs ausgezeichnet. „Es ist ein gutes Gefühl, dass sich die ganze harte Arbeit gelohnt hat“, sagt der 20-Jährige. Seit August hat er für den Bundeslehrlingswettbewerb trainiert, wo er schlussendlich zwei Werkstücke umsetzen musste. „Ich musste einen Kamin, 45 Grad verdreht in der Dachfläche, mit einem Doppelstehfalzdach ausarbeiten und ein Doppel-T-Stück mit Flüssigfolie verkleiden“, erzählt er. Während diese Erklärung für einen Laien eher wie eine Fremdsprache klingt, meisterte Silvio die Aufgaben ohne einen einzigen technischen Fehler.

So der Vater, auch der Sohn
Die Lehre hat Silvio in der Firma seines Vaters, der Spenglerei Flatz in Alberschwende, absolviert. Als Begleitperson beim Bundeslehrlingswettbewerb war dieser jedoch nicht mit dabei. „Mein Papa hatte an dem Tag keine Zeit. Aber ich glaube, es war gut so. Er hätte mir wahrscheinlich zu viel reingeredet“, scherzt Silvio. Wie man am Ergebnis sieht, konnte er die Situation auch gut allein meistern, unter anderem deshalb, weil er die Liebe zum Detail seines Vaters übernommen hat. Druck hat er in den Lehrlingsjahren von seinem Vater nie bekommen, jedoch wurde er stets von ihm angespornt. „Ein bisschen Generationenkonflikte gibt es bei der Arbeit natürlich schon hin und wieder“, lacht Silvio. „Aber im Großen und Ganzen passt es. Wir sind ein gutes Team.“

Fleißig sein lohnt sich
Rund eine Woche nach dem Bundeslehrlingswettbewerb bestand Silvio seine Lehrabschlussprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg. „Auch die Landwirtschaftsschule habe ich mit Auszeichnung abgeschlossen“, fügt der frisch gebackene Geselle hinzu. Es war nicht immer so, dass er sich beim Lernen leicht getan hat, aber seitdem er seinen Interessen folgt und sich auf praktisches Wissen fokussiert, zeichnen sich klare Erfolge ab. Verändert hat sich seit Abschluss der Lehre für ihn nur wenig. „Am Zahltag vielleicht, aber sonst nicht wirklich“, schmunzelt er.
“Geld muss man jung verdienen. Ich halte nichts von der Vier-Tage-Woche. Das bringt einen nicht weiter“
Silvio Flatz
Der Hobbylandwirt, der selbst Schafe hat, aber auch gerne bei den Bauernhöfe seiner Freunde und Freundin aushilft, arbeitet gute 10 Stunden am Tag, also um die 50 Stunden pro Woche. „Stunden geben Geld. Geld muss man jung verdienen. Ich halte nichts von der Vier-Tage-Woche. Das bringt einen nicht weiter“, sagt er überzeugt. Unter anderem spart er Geld für ein Haus, in dem er sich früher oder später mit Kindern sieht.

Interessante Aussichten
Das aufregendste Spenglerprojekt war für den höhenfesten Gesellen die Villa Nussbaumer, wo unter anderem das Blechdach und Tonnengauben in Zink gemacht wurden. Obwohl der Aufgabenbereich in diesem Beruf breit gefächert ist und er schon einiges gesehen hat, gibt es für ihn noch ein Projekt, das ihn interessieren würde. „Einen Kirchturm würde ich gern einmal machen“, sagt er und setzt sich damit ein weiteres Ziel, das in die Höhe strebt.
Zur Person:
Geboren: 24.06.2004
Wohnort: Alberschwende
Hobbys: Landwirtschaft, Motorrad fahren
Ausbildung: Landwirtschaftsschule in Hohenems, Spenglerlehre bei der Spenglerei Flatz
