Sabrina und Andreas: unzertrennlich bis zum Schluss

Sabrina Rahner wurde mit 35 Jahren Witwe. Jetzt muss sie sich und ihre vier Kinder allein durchbringen.
Dornbirn Sabrina und Andreas lernten sich im Jahr 2019 über Facebook kennen. Als sie sich zum ersten Mal trafen, schlug der Liebesblitz ein. „Vom ersten Tag an waren wir unzertrennlich“, erzählt Sabrina (35) mit feucht schimmernden Augen. Ihre große Liebe zog ihretwegen von Karlsruhe nach Dornbirn. „Wir waren ein Herz und eine Seele.“ Am 30. Juli 2021 krönte das Paar seine Liebe mit einer standesamtlichen Hochzeit. „Mein Mann hat mich auf Händen getragen.“
Aber das Glück währte nicht lange. Anfang 2023 wurde bei Andreas Rahner Darmkrebs diagnostiziert. Der Tumor und ein Teil des Darmes wurden operativ entfernt. Andreas unterzog sich auch einer Chemo- und Strahlentherapie. Aber seine Überlebenschancen waren nicht groß. Denn der Krebs hatte bereits Metastasen im Bauchfell, im Magen, in der Leber und in der Lunge gebildet.

Andreas litt schwer, ein paar Mal musste er auf die Intensivstation verlegt werden. Im August 2024 teilten Ärzte dem 37-Jährigen mit, dass er nur mehr ein paar Monate zu leben hat. Sabrina, die wegen eines Burnouts im Krankenstand war, wich nun nicht mehr von seiner Seite. „Ich war jeden Tag bei ihm im Spital. Dort habe ich ihn gepflegt, gewaschen und Essen eingegeben.“
Als ihr Mann am 9. Oktober 2024 auf der Palliativstation in Hohenems starb, war sie bei ihm. Sie versicherten sich noch gegenseitig ihre Liebe. „Andreas sagte, dass er in der anderen Welt auf mich warten würde.“ An Sterbebett ergab sich Sabrina in ihr Schicksal. „Ich sagte meinem Mann, dass es okay ist, wenn er geht und gab ihm einen innigen Kuss.“ Drei Atemzüge später erlosch sein Lebenslicht. „Danach habe ich ihn schön angezogen. Diese letzte Ehre wollte ich ihm noch erweisen.“

Der Verlust traf sie und ihre vier Kinder im Alter zwischen 6 und 16 Jahren schwer. „Andreas war für meine Kinder da. Er war nicht nur ein wundervoller Ehemann, sondern auch ein toller Vater. Er hat mit ihnen gespielt und gelernt. Auch auf Elternsprechtage ist er gegangen.“ Nicht nur Sabrina, auch ihre Kinder weinen um ihn. „An seinem Grab reden sie mit ihm und erzählen ihm, was sie während der Woche erlebt haben.“
Die junge Witwe kann die Flinte nicht ins Korn werfen. „Ich muss weitermachen, schon wegen der Kinder.“ Drei von ihnen sind krank. Elias (16) leidet an einer schweren Darmkrankheit. „Vor ein paar Jahren entkam mein Sohn nur knapp dem Tod. Sein Darm wäre fast geplatzt. Man brachte ihn mit dem Hubschrauber in die Innsbrucker Klinik.“ Marius (12) und Fiona (8) leiden an ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung). Sie benötigen Medikamente. Und Loan (6), der Jüngste, muss regelmäßig zur Logopädin gehen.

Die vierfache Mutter muss sich und ihre Kinder jetzt allein durchbringen. Das ist kein leichtes Unterfangen, zumal das Haus noch nicht abbezahlt ist. Seit einigen Tagen arbeitet Sabrina wieder, und das in Vollzeit. Das geht nur, weil ihre Eltern ihre Kinder hüten. “Die Firma Meusburger, für die ich arbeite, hat mich in dieser schweren Zeit sehr unterstützt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.” Die Arbeit tut der Witwe gut. Sie lenkt sie von ihrem Verlustschmerz ab.
Anbei das Spendenkonto für alle, die die Familie Rahner unterstützen möchten: Sabrina Rahner, Raiffeisenbank im Rheintal, AT 973742000004281820.