Lotte und ihr unerschütterlicher Glaube an Gott

Menschen / 20.01.2025 • 15:13 Uhr
lotte
Lieselotte Wimmer geht fröhlich und mit Gott durchs Leben. kum

Als Teenager wollte Lieselotte Wimmer (78) ins Kloster gehen. Aber es kam anders als geplant.

Dornbirn Lieselotte Wimmer (78) ist die Tochter eines Gastwirte-Ehepaares. „Meine Eltern führten das Gasthaus Engel in Dornbirn.“ Als Kind war Lotte – so wird sie von allen genannt – unglücklich. „Ich fühlte mich vernachlässigt.“ Nur ihre Oma hatte Zeit für sie. „Ich war oft bei ihr.“ Die Großmutter war eine tiefgläubige Frau. „Sie betete viel und gab mir ihren Glauben weiter, ohne dass wir darüber geredet hätten.“ Als Kind gewöhnte sich Lotte an, jeden Tag mit Gott zu sprechen. „Diese Gewohnheit habe ich bis heute beibehalten.“ Mit 15 wollte die Dornbirnerin ins Kloster gehen. „Meine Oma wurde von einer geistlichen Schwester gepflegt. Christiana war mir ein Vorbild, weil sie immer fröhlich war. Ich wollte mich ihrer Kongregation anschließen.“ Aber das Leben hatte einen anderen Plan für Lotte, einen ganz anderen.

Lotte für Martina Kuster
Lotte als niedliches Kleinkind.
Lotte für Martina Kuster
Lotte bei der Erstkommunion.

Bis zu ihrem 23. Lebensjahr arbeitete sie im Gasthaus ihrer Eltern mit. Ein Gast hatte ein Auge auf die bildhübsche junge Frau geworfen. „Alfred fragte mich, ob ich ihn heiraten würde.“ Lotte nahm seinen Heiratsantrag nach einer kurzen Bedenkzeit an. „Ich sah darin die einzige Chance, vom Gasthaus wegzukommen.“ Mit Alfred bekam sie vier Kinder. „Ich war immer leidenschaftlich gern Mama.“ Doch mit der Zeit lebte sich das Paar auseinander. Es kam zur Scheidung.

Lotte für Martina Kuster
Lotte als bildhübsche junge Frau.

Beim Törggelen in Südtirol lernte die vierfache Mutter Oskar kennen, ihren zweiten Ehemann. Aber auch diese Ehe hielt nicht. „Oskar lebte sehr zurückgezogen. Er war mir zu ruhig.“ Wolfram, ihr dritter Ehemann, war die Liebe ihres Lebens. „Er war ein Lebemensch.“ Mit ihm kaufte sie ein Haus auf Antigua. „Diese wunderbare Insel in der Karibik wurde zu einer großen Liebe von uns. Der Geruch der Insel, die lauen Nächte und warmen Tage, der nahe Sternenhimmel, der auf uns herunterzufallen drohte, die Sprache des lebendigen Meeres – all das faszinierte uns.“ Das Ehepaar verbrachte den Großteil des Jahres in der Karibik.

Lotte für Martina Kuster
Die Karibikinsel Antigua wurde für Lotte zur zweiten Heimat.
Lotte für Martina Kuster
In der Karibik verbrachte Lotte schöne Zeiten.

Aber auch dieses Glück zerbrach. „Nach zehn gemeinsamen Jahren verließ mich Wolfram für eine andere Frau.“ Lotte war am Boden zerstört.

In dieser schweren Zeit gaben ihr Gott und die Musik von Johnny Cash Halt. „Ich habe immer alles angenommen, was Gott mir schickte, weil ich weiß, dass er nur das Beste für mich will. Alles hat seinen Sinn und ist für etwas gut, auch der Schmerz.“ Was auch immer in ihrem Leben passierte, nichts konnte ihren Glauben an Gott erschüttern. “Gott ist mein treuer Begleiter. Er hat mich noch nie im Stich gelassen.” Die 78-Jährige ist auch überzeugt, “dass der himmlische Vater mein Leben geplant hat. Es gibt keinen Zufall.“ Auch die Begegnung mit Karl sieht sie als göttliche Fügung an. „Ich liebe Karl sehr.“ Sie lernte ihren vierten Ehemann vor 13 Jahren bei der Arbeit kennen. „Ich arbeitete in einem Kiosk. Karl war ein Kunde von mir. Ich fragte ihn, was er möchte. Da sagte er: ,Ich möchte dich‘“.

Lotte für Martina Kuster
Lotte im Clubheim des Yacht-Clubs Rheindelta.

Buchtipp Lisette: “Der Liebe und des Meeres Wellen – eine Reisegeschichte in die Welt der Karibik und … man liebt nicht nur einmal”.