Lisbeth Bischoff über königliche Pflichten

Oslo Nervös wird sie sein, die norwegische Prinzessin Ingrid. Denn zum ersten Mal nimmt die Zweite in der Thronfolge an einem feierlichen Staatsbesuch teil. Vom 8. bis 10. April ist die isländische Präsidentin Halla Tómasdóttir und Ehemann Björn Skúlason im Königreich zu Gast. Doch die 21-jährige Ingrid bekommt Unterstützung von ihren Großeltern König Harald V. und Königin Sonja und ihren Eltern Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit, wenn sie bei der Begrüßungszeremonie, beim offiziellen Mittagessen und beim eleganten Galadinner mit dabei ist. Eine historische Premiere für Ingrid.

Bis zum 2. April absolvierte die Prinzessin ihre 15-monatige Militärausbildung beim Pionierbataillon der Brigade Nord im Lager Skjold in der Gemeinde Målselv. Zum Ende ihres Dienstes inspizierte Papa Haakon höchstpersönlich Ingrids Pionierbataillon. Für Prinzessin Ingrid Alexandra hat die Ausbildung zur Regentin schon längst begonnen. Darin wird sie auf ihre Rolle als Kronprinzessin und Königin Norwegens vorbereitet. Als zukünftige Monarchin ist die Vorzeige-Prinzessin mit Sicherheit auch als Heiratskandidatin begehrt. Die meisten der heute regierenden Herrscher fanden noch adelige Ehemitstreiter. Als echte Adelige gelten die, die den ihren Titel von einem Monarchen erhalten haben. Die jüngere Generation hat – zwecks Mangelware – einen Partner direkt aus dem Volk zu wählen.

Harald von Norwegen sorgte bereits mit seiner Taufrede für Schmunzeln. „Viele glauben, dass der Lebenslauf eines Thronerben von Geburt an feststehe. Das halte ich für falsch. Vielmehr ist Ingrid Alexandra wie alle anderen Kinder ein einzigartiger und spezieller Mensch mit unendlich vielen Möglichkeiten in sich. Ingrid Alexandra leitet eine neue Epoche in Norwegens Geschichte ein, denn mit ihr ist die erste Thronerbin in der über 1000-jährigen Geschichte des Königreiches geboren. Viele werden mir zustimmen, wenn ich sage: Es war Zeit!“