Effekt des markanten Auftritts

Motor / 31.05.2013 • 12:26 Uhr
Auf dem Sprung nach vorne: In dritter Generation gibt der neue Mazda 6 wieder den optischen Aufreger. Fotos: vn/paulitsch
Auf dem Sprung nach vorne: In dritter Generation gibt der neue Mazda 6 wieder den optischen Aufreger. Fotos: vn/paulitsch

Mit dynamischem Charakter soll der neue Mazda 6 wieder zur Erfolgsnummer werden.

mazda. Der einst gängige Schüttelreim „Platz da für den Mazda!“ soll gleichsam wieder in aller Munde sein. Für die reizvolle Neubelebung wird der neue Sechser praktisch als coole Nummer in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Und in der Tat: was die japanischen Autobauer da mit ihrem neu aufgetakelten Flaggschiff vorgelegt haben, verfehlt seine Wirkung nicht. „Ja, der Wagen macht echt was her“, urteilt der Nebenmann am Parkplatz mit Kennerblick.

Das aufreizende Blechkleid mit schwungvollen Linien und scharfen Kanten macht Eindruck. Kurzum: der neue Mazda 6 ist ein Hingucker, der dazu verführt, auch mal Hand anzulegen. Wir haben uns getraut. Im VN-Test stand dafür die Limousine des Mittelklassemodells mit dem 175 PS starken 2,2-Liter-Topdiesel zur Verfügung.

Bei der ersten Begegnung drängen sich infolge der raumgreifenden Ausdehnung sowohl Respekt als auch die Frage auf, ob das womöglich nur ein Wagen für die Langstrecke ist. 4,87 Meter lang und 1,84 Meter breit ist er – ein wuchtiges Maß, das nicht unbedingt für die am Samstag stark frequentierte EKZ-Tiefgarage spricht.

Indes: beim Cruisen durch die Stadt stellt sich schnell ein angenehmes Fahrgefühl ein, nicht zuletzt durch die exakt-direkte elektromechanische Servolenkung. Die stellt auch auf engem Raum die notwendige Kraft zum Bewegen der mächtigen 19-Zoll-Räder parat. Das Großzoll-Räderwerk zählt neben anderen feinen Zugaben wie etwa Audio-/Navi-System samt Bose Sound und Rückfahrkamera sowie Zweizonen-Klimaautomatik, Ledergestühl, City-Notbrems­assistent, Spurhaltekontrolle, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Parkpilot, Start-Stopp-Automatik und Alarmanlage zum Package der noblen Revolution-Ausstattungslinie. Der so ausstaffierte Mazda 6 rückt nahe an die Premium-Preis-Region heran.

Dass der 175-PS-BiTurbodiesel unter der Haube mächtig Dampf macht, zeigt sich bei Überlandfahrten oder auf der Autobahn. Da entwickelt Mazdas Großer richtig sportliches Talent. Die fast unmerklich arbeitende 6-Stufen-Automatik zieht die immerhin 1,5 Tonnen schwere Limousine wie an der Schnur. Die Mitfahrer, die sowohl vorne als auch hinten hohen Sitzkomfort und großzügige Bewegungsfreiheit – bis auf den Mittelplatz im Fond – genießen, nehmen die Wendigkeit und Spritzigkeit des Wagens wohlwollend zur Kenntnis. Ein unfreiwilliges Kopfnicken kommt nur bei Fahrten über missliche Schlaglochpisten, da holpert der 6-er schon mal merklich. Ein Tick mehr an schonender Feder-Dämpfer-Kombination täte hier gut.

Der große Kofferraum packt ordentlich was weg.
Der große Kofferraum packt ordentlich was weg.
Positiv: drehfreudiger und gleichzeitig sparsamer Turbodiesel, agiles Fahrwerk, solide Verarbeitung, ordentlich Platz.
Positiv: drehfreudiger und gleichzeitig sparsamer Turbodiesel, agiles Fahrwerk, solide Verarbeitung, ordentlich Platz.
Negativ: Display in der Mittelkonsole relativ klein, großer Wendekreis, eingeschränkte Übersichtlichkeit.
Negativ: Display in der Mittelkonsole relativ klein, großer Wendekreis, eingeschränkte Übersichtlichkeit.
Funktionales und übersichtliches Cockpit.
Funktionales und übersichtliches Cockpit.

Fakten

» Motor/Antrieb: Vierzylinder-BiTurbodiesel, Frontantrieb, Automatikgetriebe, 175 PS, 420 Nm/2000 U/min.

» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 8,4 Sek., Spitze: 216 km/h, EU-Norm: 4,8 l (127 g CO2/km), Testverbrauch: 6,3 l.

» Preis: Testwagen in „Revolution“-Ausstattungsversion 40.997 Euro.