Kleindarsteller will groß ankommen

Motor / 07.02.2014 • 12:41 Uhr
Hyundai hat das Profil des i10 nachgeschärft. So macht der kleine Koreaner jetzt einen richtig frischen Eindruck. Fotos: vn/steurer
Hyundai hat das Profil des i10 nachgeschärft. So macht der kleine Koreaner jetzt einen richtig frischen Eindruck. Fotos: vn/steurer

Der Hyundai-Mini i10 wirkt gereift und zelebriert den selbstbewussten Auftritt.

hyundai. Um dem Autozwerg einen sportiveren Auftritt zu verpassen, hat Hyundai seinem Einsteigermodell gleichsam eins aufs Dach gegeben. Denn während die neue Generation des kleinen Koreaners in Länge und Breite einige Zentimeter zugelegt hat, geriet der Aufbau nun flacher.

In der Tat: So wie die Neuauflage des i10 auf den zierlichen 14-Zoll-Alus dasteht, wirkt das Wägelchen mit seinen Ecken und Kanten im Blechkleid erfrischend anziehend. Keine Frage: Der kräftig aufgewertete Asiate europäischen Zuschnitts soll in der hart umkämpften automobilen Minimalklasse groß ankommen. Hyundai hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um seinem Kleindarsteller in der Gunst der Citycarfans weiter auf die Sprünge zu helfen.

Motto: Außen geliftet, innen gelüftet. Wer in den 3,67-Meter-Gernegroß einsteigt, ist vergleichsweise überrascht. In der ersten Reihe herrscht ein sehr ordentliches Platzangebot. Und der Innenraum präsentiert sich in attraktiver Zweifarbigkeit. Das Cockpit wirkt ebenso modern wie aufgeräumt, mit gut ablesbaren Anzeigen und sinnvoll angeordneten Bedien­elementen.

Schade nur, dass das Lenkrad nicht auch längs verstellbar ist. So finden eigentlich nur die Fahrzeugführer eine optimale Sitzposition, die entweder besonders lange Arme oder besonders kurze Beine haben. Ein gequältes Lächeln kommt zudem von den drei ausgewählten Fondpassagieren, die im VN-Test mit dem i10 hin und wieder mit an Bord waren. Soll heißen: Auf längeren Fahrten hat die Rückbank für großgewachsene Mitfahrer doch eher Strafbankcharakter.

Der Hyundai-Mini ist eben kein Reisemobil, vielmehr der durchaus angenehme Kurzstreckenbegleiter. Dafür reicht dann auch der 1,25- Liter-Vierzylinder-Benziner aus, der unter der kurzen Motorhaube werkelt und 87 PS sowie 120 Nm lockermacht. Einen knackigen Fahrspaß erfährt man damit zwar nicht, aber es geht allemal wacker vorwärts. Das Fahrverhalten bleibt dabei ebenso brav wie sicher.

Wirklich überzeugen kann der Hyundai i10 durch seine Wendigkeit. Wenn es im Stadtzentrum um die Parkplatzsuche geht, schlägt der Kleine die Konkurrenz um freie Stellplätze um Längen, findet praktisch immer eine Lücke.

Positiv: kleiner Wendekreis, in der „Premium“-Version komfortable Ausstattung u.a. mit Lenkradheizung.
Positiv: kleiner Wendekreis, in der „Premium“-Version komfortable Ausstattung u.a. mit Lenkradheizung.
Die Ausmaße des i10 sind überschaubar.
Die Ausmaße des i10 sind überschaubar.
Negativ: rauer Motorlauf, Fahrdynamik/Fahrwerksabstimmung ist noch optimierbar, harte Kunststoffe
Negativ: rauer Motorlauf, Fahrdynamik/Fahrwerksabstimmung ist noch optimierbar, harte Kunststoffe
Modern und übersichtlich gestaltetes Cockpit.
Modern und übersichtlich gestaltetes Cockpit.

Fakten

» Motor/Antrieb: Vierzylinder-Benziner, Vorderradantrieb, 87 PS, Fünfganggetriebe, 120 Nm/4000 U/min.

» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 12,3 Sek., Spitze: 175 km/h, 4,9 l (114 g CO2/km), Testverbrauch: 6,2 Liter.

» Preis: Grundpreis: 13.390 Euro; Testwagen: 14.340 Euro.