Österreicher haben Gefallen an Seat gefunden

Nur in Spanien hat die Marke einen höheren Marktanteil
Seat Bei Seat läuft es wie am Schnürchen. In der Konzernzentrale in Barcelona werden erstmals schwarze Zahlen geschrieben und auch in Salzburg, wo der Österreich-Sitz der spanischen Marke unter dem Dach der Porsche Holding ist, sieht man nur zufriedene Gesichter. 17.200 Neufahrzeuge sollen es am Ende des Jahres werden und damit der Marktanteil auf fünf Prozent steigen, sagt Markenchef Wolfgang Wurm bei der Bilanzpräsentation. Damit festigen die heimischen Händler ihre Nummer-2-Position auf der Seat-Weltkarte. Nur in Spanien selbst ist Seat mit einem Anteil von 6,9 Prozent stärker. Eine durchwegs zufriedenstellende Bilanz für den Automanager. Man sei in praktisch allen Bundesländern überdurchschnittlich gewachsen, auch in Vorarlberg. Mit 4,3 Prozent Marktanteil liegt Seat im westlichsten Bundesland zwar leicht unter dem Österreichschnitt. Wurm ist dennoch zufrieden. „Wir sehen in Vorarlberg eine sehr gute Entwicklung mit engagierten Händlern“, so der Markenchef im Gespräch mit den VN.
Seat wird SUV-Marke
Ein wichtiger Wachstumstreiber der Marke sind SUV. 3500 Seat Ateca werden heuer in Österreich abgesetzt. Trotz teils langer Lieferzeiten ist die Nachfrage ungebrochen hoch. Mit Sonderkontingenten, die das Werk in Barcelona für den österreichischen Markt zugesagt hat, soll die Auslieferung beschleunigt werden und das Kompakt-SUV auch im nächsten Jahr zu den Bestsellern zählen. Konkurrenz gibt es intern durch den ersten City-SUV im VW-Konzern, den Seat Arona. Er soll mit rund 4000 Exemplaren 2018 eine neue Säule im Angebot von Seat werden.
Seat entwickelt sich immer stärker zur SUV-Marke. Der Allradanteil in der Palette steigt und Autos werden in besseren Ausstattungen verkauft. Von der Höherpositionierung profitiert auch das Image von Seat.
Gelitten hat dieses freilich durch die Dieselthematik des VW-Konzerns. Auch einzelne Seat-Modelle waren davon betroffen. „85 Prozent der Fahrzeuge sind umgerüstet. Wir haben die Vorgaben des Ministeriums damit übererfüllt“, so Wurm im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. Ein Ende des Dieselantriebs sieht der Experte nicht. Im Gegenteil. Wenn es um die Erreichung der CO2-Ziele gehe, brauche man den Selbstzünder auch in Zukunft. Bei Seat setzt man zudem verstärkt auf das Thema Erdgas. Mit besonderen Kaufanreizen soll die Nachfrage gesteigert werden. Ab 2019 werden dann erste Modelle elektrifiziert. Wurm spricht von Plug-in-Hybriden, die den Auftakt in das elektrische Zeitalter machen. Ab 2020 soll der erste rein elektrische Seat in den Schauräumen stehen. Bis dahin will Seat mit konventionellen Antrieben und einem jungen, frischen Image in der Gunst der Österreicher weiter zulegen. VN-MIG
„Der Diesel zieht in den Verkäufen wieder an. Wir brauchen ihn auch für die CO2-Ziele.“

Seat in Zahlen
13 Prozent haben die Seat-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr österreichweit zugelegt. In Vorarlberg liegt das Plus bei acht Prozent.
28 Prozent der neuen Seat sind weiß, 28 Prozent grau, 21 Prozent schwarz, neun Prozent blau und fünf Prozent sind rot.
44 Jahre ist der durchschnittliche Seat-Kunde in Österreich alt. Damit hat die Marke mit die jüngsten Kunden am heimischen Automarkt.