Sieben auf einen Streich
Renault Der Wechsel ins SUV-Fach fällt äußerlich kaum auf: Dank seinem steilen Heck und den stark vertikal abfallenden Flanken wirkt der neue Espace äußerlich immer noch eher wie eine Kreuzung aus Kombi und Van, auch die Proportionen sind in etwa die gleichen wie die des Vorgängers. Mit kaum zwei Zentimetern mehr Bodenfreiheit samt dezenten Radlauf-Blenden bleiben die einzigen erkennbaren SUV-Attribute betont unauffällig.
Sieben oder fünf Sitze
Nicht verändert hat sich auch die Bestückung mit sieben Sitzen, die bereits zur Basis-Auststattung gehören – der Espace kann aber zum gleichen Preis auch fünfsitzig bestellt werden. Bei den praktischen Details lässt sich Renault ebenfalls nicht lumpen: Die mittlere Bank ist im Verhältnis 1:2 geteilt und um 22 Zentimeter längs verschiebbar, USB-C Stecker gibt es für alle drei Sitzreihen, das maximale Ladevolumen beträgt 1818 Liter, Staufächer mit in Summe weiteren 39 Litern sind großzügig im Innenraum verteilt.
Die rahmenlose Einheit von digitalem Instrumentenschirm und daran anschließendem vertikalen Touchscreen ist bereits aus den Cockpits der Schwestermodelle Megane Electric und Austral bekannt, ebenso die für jeden Smartphone-Nutzer intuitiv bedienbare, Google-basierte Benutzeroberfläche. Die höheren Ausstattungs-
level Esprit Alpine und Iconic verwöhnen dazu mit sportlichem Alcantara-Ambiente oder ansprechender Lounge-Atmosphäre mit offenporigem Holz und Leder.
Als einzige Antriebseinheit kommt ein Vollhybrid mit 1,2 Liter Dreizylinder-Turbobenziner zu 131 PS plus 68 PS Elektromotor zum Einsatz, zusammen also 199 PS Systemleistung und antrittsstarke 300 Newtonmeter Drehmoment. Kombiniert wird sie mit dem hauseigenen Multimodegetriebe, das zwei elektrische und vier herkömmliche Fahrstufen verwaltet – eine komfortable und vollautomatisierte Effizienz-Lösung, die allerdings keine manuellen Eingriffsmöglichkeiten in die Gangwahl zulässt.
215 Kilo weniger
Der hohe technische Aufwand und die konsequente Gewichtsreduzierung von insgesamt 215 Kilo gegenüber dem Vorgänger – schlagen sich in einem WLTP-Verbrauch von nur 4,7 Litern je hundert Kilometer nieder. Im Praxistest wurden daraus etwas über 6 Liter, für ein Modell dieser Größenordnung immer noch ein ansehnlich niedriger Wert. Eine typische Schwäche von Hybriden mit kleinvolumigen Aggregaten ist allerdings auch hier erkennbar: Bei Autobahntempo steigt der Verbrauch verhältnismäßig stark an, weil der spritsparende E-Beitrag hier kaum zum Einsatz kommt und der hubraumschwache Benziner die Last alleine stemmen muss.
Dank der bereits ab der mittleren Ausstattung serienmäßig verbauten Allradlenkung bietet der Espace neben dem erwartungsgemäß hohen Fahrkomfort auch ansprechend agiles Handling, der Wendekreis reduziert sich durch die mitlenkenden Hinterräder gar auf 10,4 Meter und damit Clio-Niveau. Mit 44.390 Euro startet der Espace in der Basis-Ausstattung Techno etwa 3900 Euro über dem kleineren SUV-Bruder Austral, für 3.300 Euro Aufpreis ist die sportliche Variante Esprit Alpine zu haben, noch einmal 2300 Euro beträgt der Abstand zum Top-Trimmlevel Iconic. Der Verkaufsstart ist bereits erfolgt, die Auslieferung beginnt im September. Für Neubestellungen gibt Renault aktuell etwa drei Monate Lieferzeit an.