Ausdauernder Alltagsbegleiter

Motor / 11.08.2023 • 10:56 Uhr
Raumstifter mit Kombi-Kraft durch Vitamin-E-Kost.vn/steurer
Raumstifter mit Kombi-Kraft durch Vitamin-E-Kost.vn/steurer

Der talentierte Jogger von Dacia ist als Vollhybridtyp eine aussichtsreiche Alternative.

dacia Da schau einer Dacia an. Respekt! All jene, die früher in vergleichsweise verächtlicher Manier über die verzopfte Biederkeit der kärglich-dürftig wirkenden Sparmodelle aus dem Land der Karpaten urteilten, können sich ihr Naserümpfen über die rumänische Automarke unter dem Konzerndach von Renault inzwischen einfach sparen. Denn die von Dacia, die machen Fortschritte. So frisch und flott, wie es nur geht, sind die Südosteuropäer seit geraumer Zeit mit ihren Automodellen unterwegs.Grad so, als wollten sie dem Brav- und Bescheidenheit-Image, das ihnen anlasten, schleunigst davonfahren.

So soll etwa auch der Jogger, das Mix-Modell aus SUV, Kombi und Van, hinkünftig immer mehr zum tugendhaften Sympathieträger werden. Mit dem kompakten Crossover pflegt Dacia die Vernunft der Sachlichkeit und gleichzeitig die Attraktivität der Normalität. Bei der Auffrischung wurde nicht nur Wert auf eine augenfällige Karosserie-Kosmetik mit dem neuen Markenlogo im Kühlergrill gelegt, sondern überdies auch die Öko-Gewissenhaftigkeit forciert. Soll heißen, dass der Kompaktklassetyp, der es auf eine Außenlänge von 4,55 Meter bringt, mittlerweile auch als ambitionierter Teilzeitstromer im Straßenverkehr unterwegs ist.

Für den Vorwärtsdrang im Jogger sorgte im VN-Test die FHEV-Antriebsoption. Als Vollhybrid, der ohne Steckdose auskommt, macht sich der Dacia geräuscharm auf den Weg. Unter der Motorhaube werkelt ein 1,6-l-Saugbenziner mit 94 PS in Kombination mit einem 35 kW-Elektromotor an der Vorderachse. Überdies wirkt ein zweiter E-Motor als Startergenerator.

Genügsamer Geselle

Im Zusammenspiel der Antriebsarten ergibt sich eine Systemleistung von 141 PS. Den Strom holt sich der Elektro-Benziner aus einem kleinen 1,2-kW-Akku, der durch den Verbrenner sowie regeneratives Bremsen oder durchs Ausrollen nachgeladen wird. Die Antriebskraft wird über ein kupplungsloses Multi-Mode-Getriebe gemanagt, das zwei Fahrstufen für den Elektromotor und vier Gänge für den Saugbenziner vorhält. Der Jogger ist im Alltagsbetrieb ein tatsächlich ausdauernder Wegbegleiter. Auf längeren Strecken unterwegs, konnten wir feststellen, dass der Doppelherz-Antrieb eine zuverlässige Kraftquelle ist, durch die der Fronttriebler ordentlich in Schwung gehalten wird. Ein solides Vorankommen ist garantiert, wenngleich auch schnell einmal auffällt, dass der Karpaten-Kombi mit ehrgeiziger Sportlichkeit wenig im Sinn hat. Das muss aber auch nicht sein. Viel wichtiger ist, dass der Vollhybrid die angenehme Balance zwischen genügsamem Stadtmobil und fahrstabilem Reisewagen hält. Eine leichte Verzögerung beim Gangwechsel glättet jeden möglichen Schaltruck und versetzt den Fahrer in einen entspannten Fahrmodus, der prima zu der hohen Sitzposition und der eher komfortabel abgestimmten Federung passt. Bei unaufgeregter Fahrweise lässt sich dicht an den Normverbrauch heranfahren. Infolge des 50-Liter-Tanks sind Reichweiten von an die 900 Kilometer locker möglich.

Angenehm zur Kenntnis nimmt man auch, dass der Jogger ein durchaus gefälliges Innenleben hat. Die Sitze vorne wie in der zweiten Reihe sind ausreichend konturiert und langstreckentauglich. Überdies ist der Hochdach-SUV-Kombi-Typ als Siebenplätzer ausgelegt. Wenngleich die dritte Sitzreihe schon vorzugsweise etwas für Mitfahrer im Volksschulalter ist. Die geraten auch nicht in die Verlegenheit, die Fahrt in angestrengter Demutshaltung zu verbringen. Sein praktisches Talent unterstreicht der Kompaktklassetyp, wenn man ihn von den hinteren Sitzreihen freimacht. Da gerät das Gepäckabteil mit maximal 1819 Liter Fassungsvemögen zum Lagerraum. Dass der Jogger immer noch als Sparhörnchen durchgeht, lässt sich etwa am etwas spröden Charme der Innenarchiketur ablesen. Dafür sind in der „Extreme“-Version soweit alle Sicherheits- und Komfortfeatures an Bord, die es im Alltagsbetrieb tatsächlich braucht, bis hin zu Sitzheizung, Klimaautomatik, Multimedia-/Navisystem, Rückfahr- und Rundumkamera sowie Totwinkelwarner und Tempomat. VN-HGP

Die Fahrleistungen und die Kurvenstabilität genügen den normalen Anforderungen im Alltagsverkehr vollauf.

Hinter der Heckklappe offeriert der Jogger einen gut nutzbaren Laderaum.
Hinter der Heckklappe offeriert der Jogger einen gut nutzbaren Laderaum.
Alles drin, alles dran: Das nüchtern-sachliche Cockpit wirkt aufgeräumt.
Alles drin, alles dran: Das nüchtern-sachliche Cockpit wirkt aufgeräumt.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 4-Zylinder-Benziner (94 PS), E-Motor (47 PS), 205 Nm, Vorderradantrieb, 2+4-G-Automatik

Fahrleistung/Verbrauch 0 – 100 km/h: 9,8 Sek., Spitze: 167 km/h, Norm: 5,1 l (108 g CO2/km) Test: 5,4 l

Preis Grundpreis: 24.490 Euro, Testwagen: 26.890 Euro.