Ein Stromer auf der Pirsch

Motor / 06.10.2023 • 10:14 Uhr
Der Subaru Solterra hinterlässt optisch einen imposanten Eindruck. Auch die Fahreigenschaften sind sehr gefällig.VN/Steurer
Der Subaru Solterra hinterlässt optisch einen imposanten Eindruck. Auch die Fahreigenschaften sind sehr gefällig.VN/Steurer

Subaru verbindet mit seinem ersten Elektroauto gewohnte Allradkompetenz mit lokal emissionsfreiem Fahren.

Schwarzach Die japanische Nischenmarke Subaru hat sich mit seinem ersten rein elektrischen Modell Zeit gelassen. Dass der Marktauftritt in Österreich erst Anfang 2024 erfolgt, hat aber auch andere Gründe. Der Start war ein wenig holprig. Es kam zu Verzögerungen, weil Nachbesserungen erforderlich waren. Das lag auch am Kooperationspartner Toyota, der mit seinem ersten E-Auto bZ4X praktisch die Blaupause für den Subaru Solterra geliefert hat.

Gut Ding braucht Weile. Wenn die ersten Fahrzeuge hierzulande zum Jahreswechsel an Kunden ausgeliefert werden, ist bereits neue Software an Bord, die sowohl für Verbesserungen beim Laden als auch bei der Reichweite sorgt. Mit anderen Worten: Die anfänglichen Kinderkrankheiten sind behoben. Der Solterra fährt technisch jetzt also ausgereift vor.

Das 4,69 Meter lange Elektro-SUV legt optisch einen imposanten Auftritt hin. Mit den auffälligen Beplankungen an den Radkästen und seinem kantigen Äußeren macht der Stromer richtig was her. Dieser Subaru ist einer der hübscheren seiner Gattung. Ähnlich gefällig präsentiert sich auch der Innenraum. Selbst in der Basisversion ist alles mit an Bord, was das Autofahrerleben erfreut. Materialien und Verarbeitung sind sehr ordentlich. Bei der Bedienung bietet Subaru einen gelungenen Mix aus analog und digital. Dort wo es Sinn macht, findet man noch die ein oder andere Taste. Das meiste wird allerdings über das 12,3 Zoll große Display geregelt: einfach und intuitiv.

Der Solterra wirkt nicht nur von außen imposant, sondern bietet im Innenraum auch üppig Platz. Das trifft auf das Passagierabteil genauso zu wie auf den Kofferraum.

Die Verpackung ist also durchwegs gelungen. Unterm schicken Blechkleid verbirgt sich jene Elektroauto-Technik, die auch Toyota für sein erstes reines Batterie-Auto nutzt. Freilich mit einer Fokussierung auf die Allradkompetenz der Marke. So gibt es den Solterra ausschließlich mit zwei Elektromotoren an den beiden Achsen, die jeweils 109 PS leisten. In Summe schieben 218 PS (337 Nm Drehmoment) das 2-Tonnen-SUV souverän an. Der Sprint auf Tempo 100 ist in 6,9 Sekunden geschafft, die Spitze bei 160 km/h erreicht. Das sind jedenfalls ausreichend gute Werte.

Subaru hat dem Solterra aber auch Geländetauglichkeit beigebracht. So ist etwa der Allradantrieb mit dem Assistenzsystem X-Mode aufgewertet. In der Praxis sind Schotterwege mit tiefen Spurrinnen oder Matsch kein Hindernis. Förster und Jäger wird das freuen. Der Solterra drängt sich als lokal emissionsfreie Alternative auf. Quasi mit dem E-Auto auf die Pirsch.

Herkömmliche Distanzen sind für den Stromer überhaupt kein Problem. Im Sommer liegt die praxisnahe Reichweite bei 350 Kilometer (465 laut Norm). Im Winter wird es etwas weniger sein. Das sind alles keine Bestwerte, aber im Alltag durchaus brauchbar. Der Solterra ist für seine Nischenrolle als Strom-Allradler mit Geländefähigkeiten jedenfalls gut gerüstet. VN-MIG

Souveräne Fahreigenschaften in praktisch allen Situationen. Prima ist auch der gute Federungskomfort.

Sehr ordentlicher Innenraum mit guten Materialien und intuitiver Bedienung.
Sehr ordentlicher Innenraum mit guten Materialien und intuitiver Bedienung.
Der Solterra ist 4,69 Meter lang und bietet reichlich Platz.
Der Solterra ist 4,69 Meter lang und bietet reichlich Platz.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb 2 E-Motoren mit 218 PS Systemleistung, 337 Nm. Drehmoment, Allradantrieb

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 6,9 Sek.; Spitze 160 km/h, 16 – 17,9 kWh Verbrauch (Testverbrauch: 21,2 kWh)

Preis ab 65.400 Euro