Erfolgsgeschichte der Extraklasse

14.01.2024 • 15:50 Uhr
Auf Vereinsebene Teamkollegen beim THW Kiel, bei der EURO 2024 Kontrahenten: Mykola Bilyk und der kroatische Superstar Domagoj Duvnjak. <span class="copyright">GEPA</span>
Auf Vereinsebene Teamkollegen beim THW Kiel, bei der EURO 2024 Kontrahenten: Mykola Bilyk und der kroatische Superstar Domagoj Duvnjak. GEPA

Domagoj Duvnak gehört zu den Topstars der Handballszene.

Mannheim Am zweiten Spieltag bei der EURO 2024 wartet auf Österreichs Handballer ab 20.30 Uhr (live ORF Sport+) mit Kroatien ein absoluter Kracher. Die Handballfraktion des Teilstaates aus dem ehemaligen Jugoslawien zwischen Mittel- und Südosteuropa zählt im Handballsport zu den Top-6-Nationen im weltweiten Ranking. Spieler wie Ivano Balic oder Igor Vori, um nur einige der Stars zu nennen, haben in den letzten vier Jahrzehnten bei Großereignissen stets um die Medaillen mitgespielt. Seit 1990 gab es bei Olympischen Spielen zwei Goldene (1996 und 2004) und eine Bronzene (2012), bei Weltmeisterschaften wurden fünf Top3-Ränge (1/3/1) geholt und bei kontinentalen Titelkämpfen war man so wie Frankreich und Spanien bei allen bisherigen Auflagen vertreten.

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Dafür, dass am Ende der 16. EM-Endrundenteilnahme die stolze Bilanz von je drei Silbernen (2008, 2010 und 2020) und Bronzenen (1994, 2012, 2016) aufpoliert wird, soll ein hochkarätiger Kader sorgen.

Duvnjak und Bilyk sind Teamkollegen

Herzstück der Equipe ist Domagoj Duvnjak. Der 35-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt in Abwehr und Angriff, ist seit 2014 Mannschaftskollege von ÖHB-Teamkapitän Mykola Bilyk beim THW Kiel. Der Welthandballer des Jahres 2013, der unmittelbar vor der EURO 2024 zum sechsten Mal als Handballer Jahres seines Landes ausgezeichnet wurde, ist allerdings gesundheitlich angeschlagen und wurde beim 39:29-Auftaktspiel von Hrvatska gegen Spanien weitgehend geschont. Doch selbst wenn der Superstar nicht zur Verfügung steht, stehen Spieler im Kader, die diese Lücke schließen können.

Ex-Fivers-Spieler Ivan Martinovic ist einer der zahlreichen Topspieler bei Kroatien. <span class="copyright">GEPA</span>
Ex-Fivers-Spieler Ivan Martinovic ist einer der zahlreichen Topspieler bei Kroatien. GEPA

Ein Akteur, der sein handballerisches Rüstzeug in Österreich erlernt hat, ist Ivan Martinovic. Der 26-Jährige trug bis 2018 das Trikot der Fivers Margareten, wechselte anschließend in die Deutsche Bundesliga und steht aktuell bei Melsungen unter Vertrag. Beim Auftaktsieg war der 1,94 m große Linkshänder mit acht Treffern Topscorer und wurde als Man oft he Match ausgezeichnet.

Neben Duvnjak und Martinovic stehen mit Luka Cindric, Igor Karacic und Tin Lucic weitere drei Spielmacher von Weltformat im Aufgebot von Neoteamchef Goran Perkovac. Komplettiert wird das Starensemble durch die Rückraumwerfer Marko Namic, Zvonimir Srna und Luka Klarica, Marin Jelinic und Filip Glavas auf den Flügelpositionen und 2,04-m-Riese Veron Nacinovic sowie Marin Sipic auf der Kreisposition.

Bei der Heim-EM 2020 in Wien mussten sich Boris Zivkovic und Co. mit 23:27 geschlagen geben. <span class="copyright">GEPA</span>
Bei der Heim-EM 2020 in Wien mussten sich Boris Zivkovic und Co. mit 23:27 geschlagen geben. GEPA

In den bisherigen 15 Kräftemessen zwischen Österreich und Kroatien stehen aus rot-weiß-roter Sicht ein Sieg und 14 Niederlagen zu Buche. Den einzigen positiven Ausgang gab es am 18. Februar 1993 mit einem 25:23 im freundschaftlichen Länderspiel in Wien. Bei einem Großereignis trafen Österreich und Kroatien insgesamt dreimal aufeinander. Bei der Heim-EM 2010 in Wien musste man sich in der Hauptrunde mit 23:26, fünf Jahre später bei der WM in Katar mit 30:32 und vor vier Jahren, als Österreich ebenfalls EM-Gastgeber war, musste man sich mit 23:27 geschlagen geben.   

Bei der WM 2015 in Katar kratzte man mit dem 30:32 knapp an der Überraschung. <span class="copyright">GEPA</span>
Bei der WM 2015 in Katar kratzte man mit dem 30:32 knapp an der Überraschung. GEPA

Die Ausgangslage in der Gruppe B vor den Sonntag-Spielen verspricht Spannung pur im Kampf um die Weiterreise nach Köln zur Hauptrunde (Top-12-Teams). Kroatien brachte sich mit dem Kantersieg gegen Spanien in die Favoritenrolle und setzt die Südeuropäer unter Zugzwang. Die Iberer müssen heute (18 Uhr) gegen Rumänien die ersten Punkte einfahren, um ein Endspiel gegen Österreich zu bekommen. Sollte Österreich gegen Kroatien überraschen oder Rumänien die Sensation gegen Spanien schaffen, könnten sich die Konstellationen mit drei punktgleichen Teams ergeben. Spanien dürfte vor allem Kroatien die Daumen drücken, damit die deutliche Niederlage vom ersten Spieltag nicht in einen Dreier-Vergleich mit Kroatien und Österreich mündet.

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