Wie Mayonnaise zur Waffe hätte werden sollen: Mann drohte mit Niederfackeln eines Imbisses

Nachdem ihm sein Wunsch nach einer Pizza verwehrt worden war, drohte ein betrunkener Mann damit, einen Imbiss abzufackeln. Über seine Verurteilung ist er überglücklich.
Feldkirch „Leute wie du brauchen verbrennen“, lautete die Drohung eines 43-jährigen Mannes am 4. April dieses Jahres gegenüber einer Imbissmitarbeiterin, nachdem er seine Bestellung nicht wunschgemäß erhalten hatte. Nun musste sich der bereits dreifach vorbestrafte Angeklagte vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Er bekannte sich teilweise schuldig, verteidigte sich jedoch lautstark gegen den Vorwurf der gefährlichen Drohung.
„Wenn ich etwas hätte anzünden wollen, hätte ich Mayonnaise genommen und den Kiosk abgebrannt“, erklärt der Angeklagte empört und bestreitet, die Tat geplant zu haben. Er gibt zu, ein massives Alkoholproblem zu haben und an einigen psychische Erkrankungen zu leiden, die ihn an jenem Tag die Kontrolle verlieren ließen. Der Mann betrat zwischen 16 und 17 Uhr den Helin Imbiss in Bregenz. Als ihm sein Wunsch nach einer Pizza allerdings verwehrt wurde, da zu dieser Uhrzeit noch keine Pizzas angeboten werden, geriet der Mann in Rage. „Er fragte mich, ob ich ihn hasse, nur weil er orthodox sei“, erinnert sich die 21-jährige Imbissmitarbeiterin. Der Angeklagte hingegen behauptete, von der jungen Frau provoziert worden zu sein: „Sie nannte mich einen betrunkenen Hund und fragte, warum ich es wage, während des Ramadan Alkohol zu trinken. Ich bin ja nicht mal Moslem, sie war rassistisch!“
Im weiteren Verlauf eskalierte die Situation. Der Mann serbischer Herkunft, sichtbar nervös und angetrunken, beschimpfte und drohte der 21-Jährigen auf Serbisch, was diese verstand und daraufhin die Polizei alarmierte. Als die Beamten eintrafen, leistete der in Dornbirn wohnhafte Mann Widerstand gegen die Festnahme und rief: „Ich beißen dich, ich schlagen dich!“. Vor Gericht gestand der Angeklagte den Widerstand gegen die Staatsgewalt, bestritt jedoch vehement, dass er den Imbiss abfackeln wollte und gedroht habe: „Ich bin doch nicht die Mafia.“ Aufgrund seines Alkoholrausches könne er sich aber nicht mehr genau erinnern, was er gesagt habe.
Während der Verhandlung zeigt sich der Angeklagte verzweifelt und von seinen Emotionen überwältigt. Seine schwierige finanzielle Lage verschärfte seine Situation außerdem. Er berichtete von Schulden bei der Bezirkshauptmannschaft und Freunden, Vermögenslosigkeit und der Kündigung seiner Arbeitsstelle. „Verhaften Sie mich, ich habe nichts mehr zu verlieren und weiß nicht einmal, was ich heute Abend essen soll“, meint der Angeklagte resigniert. Umso größer ist seine Erleichterung, als Richterin Lisa Pfeifer schließlich das Urteil verkündet: eine Geldstrafe in Höhe von 1120 Euro, die er aufgrund seines bevorstehenden Entzugs im September und seiner Zahlungsunfähigkeit erst ab Mitte Januar und in Raten begleichen muss. „Vielen Dank! Ich freue mich über das Urteil, dieses Gericht ist gut“, jubelt der 43-Jährige.