Stillberatung als Herzensanliegen

Sandra Mohilla arbeitet bei diesem sensiblen Thema auch mit Apotheken zusammen.
Bludesch Die meisten Mütter möchten ihre Babys stillen, doch Stillen ist nicht selbstverständlich. Diese Erfahrung machte auch Elisabeth Bolter. „Bei mir gab es Probleme mit der Milch“, erzählt sie. Aufgeben kam für die junge Frau aber nicht infrage. Sie wandte sich an Sandra Mohilla, die in der St. Jakob Apotheke in Bludesch eine Stillgruppe führt. „Der Besuch dort hat mir sehr geholfen. Es herrschte eine gute Atmosphäre und auf jedes Problem wurde individuell eingegangen“, berichtet Elisabeth Bolter. Das nächste Mal trifft sich die Stillgruppe am 12. Dezember. Die Mama von Jonathan plant, mit dabei zu sein, obwohl es mit dem Stillen jetzt funktioniert, aber: „Man erfährt dabei auch anderes Wissenswertes.“ Es geht nämlich nicht ausschließlich ums Stillen, ebenso werden allgemeine Themen wie der kindliche Schlaf oder der Beginn der Beikost besprochen.

Langjährige Erfahrung
Sandra Mohilla ist ausgebildete Still- und Laktationsberaterin (IBCLC) mit langjähriger Erfahrung. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester arbeitet zudem als Arztassistentin in der Arztpraxis ihres Mannes in Bludenz mit. Als Expertin und aus Studien weiß sie, dass Frauen ihre Kinder länger und mit einer größeren Zufriedenheit stillen, wenn sie nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter Unterstützung bekommen. Nicht zuletzt deshalb sind ihr die Stillberatungen ein Herzensanliegen. Sie finden immer am Donnerstagnachmittag statt. Neben der Apotheke in Bludesch ist die Marien-Apotheke in Rankweil eine Anlaufstelle, wobei sich die beiden Apotheken abwechseln. Sandra Mohilla will die Frauen dort abholen, wo sie in ihrer Stilbeziehung stehen. „Anders als früher leben Mütter heute häufig in Kleinfamilien. Sie sind oft auf sich allein gestellt oder auf Erzählungen angewiesen. In der Stillgruppe können qualifizierte Informationen sowie Lösungsansätze eingeholt und Erfahrungen ausgetauscht werden. Das Umfeld der Apotheken mit ihrem Fachwissen steigert die Qualität der Stillberatung nochmals enorm“, sagt Sandra Mohilla.

Hilfreicher Austausch
„Als Apotheke möchten wir den stillenden Müttern einen geschützten Rahmen bieten, damit Mutter und Kind in dieser ganz besonderen Zeit bestens begleitet sind“, bringt auch Fabiola Morscher, Apothekerin und Leiterin der St. Jakob Apotheke, den Nutzen von Rat und Hilfe in der Stillgruppe auf den Punkt. Bereits Erfahrung mit Stillgruppen hat das Team der Marien-Apotheke in Rankweil. „Wir arbeiten seit bald 17 Jahren in der Stillberatung mit Sandra Mohilla zusammen. Wir übernehmen die Organisation und stellen die Räumlichkeiten zur Verfügung. Immer wieder konnten wir so vielen Mamas hilfreich zur Seite stehen und wurden Zeugen von besonderen Momenten in der Beziehung zwischen Mutter und Kind“, blickt Apothekenleiterin Angelika Zelzer gerne auf eine erfolgreiche Partnerschaft zurück. Sandra Mohilla freut sich immer, Stillpaare begleiten und ihnen den Rücken stärken zu können: „Bis hin zu dem Zeitpunkt, wenn ich erlebe, dass Mutter und Kind erfolgreich an den Punkt gelangen, an dem sie vom Stillen auch wieder Abschied nehmen.“ Die Stillgruppe kann aber ebenso ein Ort sein, wo sich Frauen kennenlernen, um die neu gewonnen Kontakte auch außerhalb der Gruppe weiterzupflegen. „Der Austausch mit Gleichgesinnten kam mir sehr entgegen“, berichtet eine andere Teilnehmerin der Stillgruppe zufrieden.

Was Stillgruppen bewirken:
O Sie bestärken Frauen in ihrem Stillwillen, machen Mut, unterstützen
O Helfen Müttern, beim Stillen durchzuhalten
O Umfassende sachliche und fachliche Information
O Gruppendynamik hat positiven Einfluss auf den Stillerfolg
O Hilfe von Mutter zu Mutter; Hilfe zur Selbsthilfe

Termine und Anmeldung:
O St. Jakob Apotheke, Bludesch: 05550/20413; Marien-Apotheke, Rankweil: 05522/44270




