Einbrecher in Lauerstellung? “Derzeit ist es ausgesprochen ruhig“

06.12.2024 • 16:51 Uhr
Einbrecher
Um in Wohnräume zu gelangen brechen die Täter vorranging Türen und Fenster auf. Symbolbild

Eine Erklärung für die Zurückhaltung der Ganoven hat die Polizei nicht. Wann die Alarmglocken schrillen sollten.

Schwarzach Wenn die Tage kürzer werden, haben die Einbrecher traditionell Hochsaison. Im Vorjahr wurden von der Vorarlberger Polizei insgesamt 119 Einbruchsdiebstähle in Wohnraum, also Wohnungen und Wohnhäuser, verzeichnet. Hinzu kommen Einbruchsdiebstähle in Carports oder Garagen (56), Kellerabteile (58) oder Mehrparteienhäuser (120). Besonders in der Dämmerungszeit zwischen Anfang November und Ende Februar und zur Urlaubszeit im Hochsommer steigen laut dem österreichischen Bundeskriminalamt die Einbruchsdelikte jedes Jahr leicht an. Auch heuer?

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Derzeit sei es auf dem Einbruchssektor ausgesprochen ruhig, sagt der Vorarlberger Polizeisprecher Fabian Marchetti auf Anfrage. „Konkrete Gründe dafür können wir aber nicht nennen.“ Anders sieht die Situation im benachbarten Kanton St. Gallen. Innerhalb einer Woche (Freitag bis Donnerstag) hat die Kantonspolizei dort 19 Meldungen über Einbrüche veröffentlicht. Die meisten davon in Einfamilienhäuser, aber auch in Wohnungen, Industriebetriebe, in ein Yoga-Studio, ein Hotel oder ein Einkaufsgeschäft.

Fabian Marchetti
Polizeisprecher Fabian Marchetti.

Die Polizei mahnt das ganze Jahr über zur Vorsicht, um Einbrechern das Leben möglichst schwer zu machen. Besonders wachsam sollten Hausbewohner sein, wenn sie ungewöhnliche Dinge entdecken. Häuser und Wohnungen werden von Kriminellen nämlich markiert, um herauszufinden, ob jemand zu Hause ist oder nicht. „Schmale Papier- oder Plastikstreifen, zerschnittene Trinkhalme oder ähnliches unauffällig zwischen Tür und Türstock gesteckt können Einbrechern oder deren ,Spähern‘ verraten, ob sich jemand zu Hause aufhält. Ist der Streifen nach einiger Zeit noch da, kann angenommen werden, dass niemand die Wohnung betreten hat, also kann ungestört eingebrochen werden“, erläutert das Bundeskriminalamt.

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In Deutschland warnen die Behörden auch zunehmend vor Steinen, Zweigen oder Blüten, die vor der Haustür abgelegt werden. Sind die Gegenstände am nächsten Tag immer noch dort, weiß der Täter, dass niemand zu Hause ist. Eine neue Masche im Repertoire der Einbrecher: Steine, die mit fluoreszierender Farbe beschmiert sind und damit in der Nacht leuchten. Bezüglich der sogenannten Gaunerzinken gingen auch bei der Vorarlberger Polizei immer wieder Hinweise ein, berichtet Marchetti. Konkrete Anhaltspunkte, dass es sich tatsächlich um Gaunerzinken handelt, habe die Polizei aber nicht.

Tipps der Polizei

> Schließen Sie Fenster und versperren Sie Terrassen- und Balkontüren – auch wenn Sie nur kurz außer Haus gehen.

> Auch Kellerabteile und Abstellräume sind gefährdet und müssen abgesichert werden.

> Verwenden Sie Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder für Ihre Innen- und Außenbeleuchtung.

> Durch gute Nachbarschaft und Zusammenhalt kann ein Beitrag zur Vermeidung von Einbrüchen geleistet werden.

> Halten Sie Augen und Ohren offen. Melden Sie verdächtige Vorkommnisse.