Skilegende Othmar Moosbrugger erkämpfte 208 Pokale und 86 Bestzeiten

05.03.2025 • 12:56 Uhr
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Othmar Moosbrugger ist stolz auf seine Pokale. kum

Der Sulzberger Othmar Moosbrugger (86) widmete sein Leben dem Skisport und der Gemeinschaft.

Sulzberg Mit zunehmenden Alter hat sich sein Radius verkleinert. Heute fühlt sich Othmar Moosbrugger (86) zu Hause am wohlsten. Seine Frau Margit, die 20 Jahre jünger ist, sorgt liebevoll für ihn. Vor zwei Jahren musste der pensionierte Illwerke-Chauffeur mit dem Skifahren aufhören. Dafür hat er sich ein Leben lang begeistert. Othmar ist körperlich schwächer geworden, aber sein Geist ist hellwach. Gerne schaut er auf sein Leben zurück, das sehr erfüllt war und im Jahr 1938 in Sulzberg begann.

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Früh übt sich wer ein Meister werden will.

Der Sohn eines Gastwirte-Ehepaares musste wie sein älterer Bruder zu Hause früh mitanpacken. „Meine Eltern führten das Gasthaus Linde und betrieben nebenher noch eine Landwirtschaft.“ Das erste Mal auf Skiern stand er am örtlichen Schlepplift. Hier begann seine Skifahrerkarriere. „Ich war im B-Kader des ÖSV, zusammen mit Karl Schranz und Egon Zimmermann.“ Eigentlich wollte Othmar Profiskifahrer werden, aber diesen Traum musste er wegen einer Verletzung, die er sich beim Training zuzog, begraben. „Der Arzt riet mir, mit dem Skifahren aufzuhören, denn sonst bestünde das Risiko einer Lähmung.“ Doch der Sulzberger hielt sich nicht an den Rat des Arztes und brachte es als Skifahrer weit.

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Als Skirennläufer war Othmar Moosbrugger voll in seinem Element.

Othmar Moosbrugger wurde zu einem der besten Seniorenskirennläufer der Welt. Bei der Senioren Weltmeisterschaft in Val d’Isere im Jahr 1984 wurde er vierfacher Weltmeister, den Senioren-Weltcup „Super 40“ entschied er 1980 und 1981 für sich. Außerdem gewann er dreimal den Vorarlberger Seniorencup und mehrfach die Senioren-Landesmeisterschaften. Othmar ist stolz auf seine Erfolge. Sie sind in seinem Haus in Sulzberg allgegenwärtig.“ Überall stehen Pokale gut sichtbar in Vitrinen. Insgesamt 208 Trophäen und 86 Bestzeiten erkämpfte Othmar. Sie zeugen von seinem überragenden Talent.

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Auch in Sulden war der Skirennläufer erfolgreich.

Aber der Sulzberger war auch ein hervorragender Organisator. Es gelang ihm, in Vorarlberg vieles auf die Beine zu stellen, das Bestand hatte. Ende der 70er Jahre gründete Othmar den Vorarlberger Seniorencup und damit einhergehend den Vorarlberger Senioren-Rennkurs. „Bei diesem werden Seniorenskirennläufer eine Woche lang auf die Cup-Rennen vorbereitet.“

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Als Skirennläufer feierte Othmar Moosbrugger viele Siege.

Da Othmar auch immer ein leidenschaftlicher Tänzer war, wurde er auch in diesem Bereich aktiv. Er organisierte Tanznachmittage in Egg-Großdorf. Vor zehn Jahren gründete er im Alter von 77 Jahren den „Wäldertanz“ in Lingenau. Diese monatliche Tanzveranstaltung im Wäldersaal ist sehr beliebt. Zur Jubiläumsveranstaltung am vergangenen Sonntag kamen rund 250 Besucher.

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Die monatliche Tanzveranstaltung im Wäldersaal in Lingenau wird bestens angenommen.

Othmar erfüllt es mit Genugtuung, dass er auch als Organisator erfolgreich war und schöne Veranstaltungen ins Leben rufen konnte. „Jedes meiner Projekte führte zum Erfolg.“ Als Obmann des Pensionistenverbandes Vorderwald etwa organisierte er unter anderem jedes Jahr eine „Wintertraumwoche“, an der im Laufe von 13 Jahren mehr als 1300 Rentner teilnahmen. Dank seines Engagements wurde Sulzberg im Jahr 1998 auch schönstes Blumendorf in Vorarlberg. Außerdem setzte er sich erfolgreich für Menschen ein, die Hilfe brauchten, für Familien mit gehandicapten Kindern zum Beispiel.

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Othmar und seine Frau Margit gehen seit 33 Jahren gemeinsam durchs Leben.

Rückblickend kann Othmar mit Inbrunst sagen: „Das war mein Leben. Es war schön. Ich habe alles erreicht, was ich wollte.“ Insofern muss er seiner Frau danken. „Margit war tolerant und hat mich machen lassen,“ sagt er und wirft seiner Frau einen innigen Blick zu. Diese lächelt und entgegnet ihm: „Du bist viel unterwegs gewesen. Manchmal musste ich dich schon bremsen.“ Wünsche hat der Vater zweier Töchter nicht mehr viele, nur einen. „Wir freuen uns auf unser erstes Enkelkind. Ich hoffe, dass es gesund zur Welt kommt.“   

Zur Person

geboren 14. Oktober 1938 in Sulzberg

Wohnort Sulzberg

Familie verheiratet mit Margit, zwei Töchter

Hobby Fotografieren

Motto Verlass dich nicht auf fremde Leute