Nachruf auf Manfred Hechenberger: Mit vollem Einsatz und festen Schritten durchs Leben

Der gebürtige Tiroler hinterließ in Vorarlberg und der Welt viele Spuren.
Von Ulrike Müller
Wolfurt Manfred Hechenberger erblickte am 6. März 1954 in Schwaz das Licht der Welt. Als er drei Jahre alt war, zog die Familie in ein Bauernhaus am Pfänderhang, wo Manfred mit sieben Geschwistern aufwuchs.
Als junger Bursche zeigte er schon früh seine Entschlossenheit, denn mit elf Jahren packte er als Helfer im Haus Fritsch „ghörig“ mit an. Dabei entdeckte er die Liebe zum Handwerk, die ihn mit 16 Jahren zu einer Schlosserlehre bei Doppelmayr in Wolfurt führte. Sein Arbeitsweg vom Pfänder zum Bahnhof Bregenz weckte seine Leidenschaft fürs Wandern und den Wunsch, einmal den Jakobsweg zu gehen.

1972 im Alter von 18 Jahren lernte er bei einem Tanzkurs Christl kennen und lieben. Nach der Hochzeit zog das junge Paar nach Wolfurt und wurde in den folgenden Jahren Eltern von Markus, Evelyn und Stefan. 1986 verwirklichte die Familie den Traum vom eigenen Haus. Manfreds handwerkliches Geschick kam der Familie in vielfältiger Weise zugute: Er liebte es, zu werkeln – sei es beim Bau von Möbeln, Spielzeug für die Kinder oder Bienenkästen. Mit der Nachzüglerin Caroline war die Familie vollzählig. Wie selbstverständlich nahm Manfred auch seine jüngere Schwester Berni in der Familie auf, als die Mutter viel zu früh verstarb.
Manfred war ein fürsorglicher Familienmensch und ein engagierter Bürger, u. a. als Gemeindevertreter. Sein Humor und seine ganze Art wurden dabei nicht nur von seinen Freunden sehr geschätzt. Über 35 Jahre war Manfred beim Roten Kreuz aktiv, davon 15 Jahre im Rettungsdienst. Neun Jahre lang leitete er als Obmann die Ortsstelle Wolfurt, setzte viele Ideen um und gab nebenbei unzählige Erste-Hilfe-Kurse. Die geselligen Aktivitäten kamen natürlich auch nicht zu kurz. Manfred war in Wolfurt zu dieser Zeit bekannt wie ein „bunter Hund.“

Große Spuren hinterließ er nach 48 Jahren auch bei der Firma Doppelmayr. Manfred gab seine hohe Kompetenz, besonders beim Vorschweißen, an die Jungen weiter. Seine Karriere war beeindruckend: vom Lehrling zum Monteur und Prüfer in ganz Europa, Korea und den USA. Bei Pensionsantritt 2017 schuf er ein Abschiedsgeschenk für das Unternehmen: eine Schweißerstatue aus tausenden Prüfungsproben mit dem Spruch: „Gott gebe, dass es hebe“ – eine Erinnerung an Manfred, die heute noch im Bereich Stahlbau steht.
Er verwirklichte viele Träume – auch seine Vorhaben, den Jakobsweg zu gehen und von Wolfurt nach Wien zu wandern, konnte er noch rechtzeitig umsetzen.
Denn die letzten zwölf Lebensjahre waren von einer schweren Erkrankung geprägt. Seine Familie und die fünf Enkel waren sein größtes Glück, sie erhellten jeden Tag und trugen ihn durch diese Zeit.
Nochmals nach Hause kommen, in den Garten zu seinen Liebsten, war sein letzter Wunsch. Dort trat er auch seine letzte Reise an, am 24. April 2025, und sagte in Frieden – Lebewohl.
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