Die glorreichen Sieben

Von Gamon bis Bösch: Sieben Mandatare aus Vorarlberg ziehen in den Nationalrat ein.
Wien Bis in die späten Abendstunden wurden am Donnerstag die letzten Wahlkarten in der Bundeshauptstadt ausgezählt, bevor Innenminister Wolfgang Sobotka das Ergebnis der Nationalratswahl verkünden konnte. Zu Redaktionsschluss lag es nicht vor. Viel dürfte sich aber nicht verändert haben, die ÖVP weiterhin auf Platz eins bleiben und das Ende der Grünen im Nationalrat besiegelt sein.
Es dauert nicht mehr lange, dann wird der Nationalrat wieder tagen. Am 9. November findet die konstituierende Sitzung statt, bei der die 183 neu- und wiedergewählten Abgeordneten angelobt werden. Sieben davon kommen aus Vorarlberg. Vier von ihnen haben den Einzug über die Landesliste (Reinhold Einwallner, SPÖ) und die Regionalwahlkreise (Karlheinz Kopf und Norbert Sieber, ÖVP, sowie Reinhard Bösch, FPÖ) geschafft. Neos-Mandatarin Claudia Gamon ist über die Wiener Liste zum Zug gekommen. Ihre pinken Klubkollegen Gerald Loacker und Matthias Strolz sicherten sich einen Platz über die Bundesliste. Sechs der sieben Vorarlberger Mandatare zählen bereits zu den „alten Hasen“ im Nationalrat. Allein für Reinhold Einwallner, der vom Landtag nach Wien wechselt, wird der 9. November eine Premiere. Sein Vorgänger Elmar Mayer ist nicht mehr dabei. Der bisherige FPÖ-Abgeordnete Bernhard Themessl hat den Einzug über den zweiten Landeslistenplatz knapp verpasst. Auch dem Grünen Harald Walser bleibt eine weitere Legislaturperiode verwehrt. Christoph Hagen ist mit dem Team Stronach die Partei abhanden gekommen.
Von allen Kandidaten, die zur Wahl angetreten sind, fuhr Norbert Sieber (ÖVP) das stärkste Ergebnis ein. In seinem Wahlkreis erreichte die ÖVP 35,9 Prozent, er selbst erhielt über 5500 Vorzugsstimmen (die Wahlkarten aus fremden Wahlsprengeln sind in dieser Zahl noch nicht eingerechnet). Der zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf hat nach aktuellem Stand mehr als 4800 Vorzugsstimmen bekommen. Werden diese im Regionalwahlkreis und auf Landesebene zusammengerechnet, hat es auch der FPÖ-Spitzenkandidat Reinhard Bösch geschafft, die 4000er-Marke zu knacken. Reinhold Einwallner erhielt mit über 3100 Vorzugsstimmen fast so viel wie Grünen-Kandidat Harald Walser. Neos-Mann Gerald Loacker schaffte mehr als 2000.
Übrigens werden nicht nur unter den Vorarlbergern wieder bekannte Gesichter im Nationalrat zu sehen sein: Von Reinhold Lopatka über Herbert Kickl und Doris Bures hin zu Sepp Schellhorn und Peter Pilz. Neu mit dabei wird Kira Grünberg (ÖVP) sein ebenso wie Maximilian Kraus (FPÖ) und Stephanie Cox (Pilz). VN-ebi

Wahlergebnisse Österreich
ÖVP 31,47 Prozent (2013: 24), 1.595.526 Stimmen, 62 Mandate
SPÖ 26,86 Prozent (2013: 26,8), 1.361.746 Stimmen, 52 Mandate
FPÖ 25,97 Prozent (2013: 20,5), 1.316.442 Stimmen, 51 Mandate
NEOS 5,30 Prozent (2013: 5), 268.518 Stimmen, zehn Mandate
Liste Pilz 4,41 Prozent, 223.544 Stimmen, acht Mandate
Grüne 3,8 Prozent (2013: 12,4), 192.638 Stimmen, keine Mandate
Wahlbeteiligung 80 Prozent, 5.120.879 Stimmen