Fachhochschulen warnen vor Einschnitten

Politik / 04.02.2018 • 21:38 Uhr
Auch die FH Vorarlberg wäre betroffen, würden die Fördersätze wieder gesenkt.VN
Auch die FH Vorarlberg wäre betroffen, würden die Fördersätze wieder gesenkt.VN

Hilferuf an die Landeshauptleute. Finanzierung dürfe nicht sinken.

Wien Es geht um 7,8 Millionen Euro, welche die österreichischen Fachhochschulen (FH) in Sorge versetzen. Sie fürchten, dass sie ab dem kommenden Studienjahr um genau diesen Teil der jährlichen Bundesförderung umfallen werden, befürchtet Kurt Koleznik, Generalsekretär der FH-Konferenz. Darum habe die Fachhochschulkonferenz nun eine “Offensive nach innen” gestartet. In einem Brief, der den VN vorliegt, ersuchen sie alle Landeshauptleute, “einer Beibehaltung der Fördersätze vor allem gegenüber dem Finanzminister sowie dem Wissenschaftsminister Nachdruck zu verleihen und sich bei der Bundesregierung für die Fachhochschulen einzusetzen”.

Der Bund fördert die Fachhochschulen nach einem Studienplatzfinanzierungsmodell: Pro Platz gibt es je nach Studienrichtung zwischen 6970 und 8850 Euro. Laut Wissenschaftsressort haben die FH 2017 insgesamt 308 Millionen Euro erhalten. Wie es mit der Finanzierung weitergeht, kann das zuständige Ministerium auf VN-Anfrage noch nicht beantworten. Die Erhöhung der Fördersätze sei 2015 beschlossen worden; mit der Vereinbarung, dass man diese ab 2018 wieder absenken kann. Dennoch werde man versuchen, auch bei den Fördersätzen im kommenden Jahr nachzubessern und mit dem Finanzminister entsprechende Gespräche führen.

Diese Ankündigung ist der FH-Konferenz zu wenig. Bereits im Dezember kritisierte ihr Vorsitzender Raimund Ribitsch, dass sichere Zusagen fehlen würden, was die Planung massiv erschwere. In seinem aktuellen Schreiben an die Landeshauptleute warnt er nun eindringlich davor, die Fördersätze zu senken: “Kürzungen hätten unmittelbar schlechtere Betreuungsverhältnisse, niedrigere Erfolgsquoten bei den Absolventen sowie einen Rückgang der Leistungen im Bereich der Forschung und Entwicklung zur Folge.” Dem stimmt auch Generealsekretär Koleznik zu. Eine schlechtere Finanzierung würde vor allem ländliche Regionen hart treffen, gibt er zu bedenken.

Dass die Unis für die Periode von 2019 bis 2021 zusätzlich 1,35 Milliarden erhalten werden, sei wichtig und richtig, sagt Koleznik. “Es kann aber nicht sein, dass die FH ab 2019 weniger bekommen. Wir haben bessere Zahlen, was Absolventen, Studiendauer und Drop-out betrifft”, erklärt der Generalsekretär der FH-Konferenz: “Gibt es weniger Geld, wird die Erfolgsgeschichte der österreichischen Fachhochschulen unter Umständen aufs Spiel gesetzt.”

Fachhochschulen in Zahlen

21 Fachhochschulen zählt Österreich derzeit. Sie bieten 456 Studiengänge an. An der FH Vorarlberg gibt es Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaft, Technik, Gestaltung sowie Soziales und Gesundheit.

 

308 Millionen Euro haben die Fachhochschulen 2017 laut Wissenschaftsressort an Bundesförderung erhalten. 2016 waren es 281, 2015 265, 2014 255, 2013 245 und 2012 234 Millionen Euro. 

 

51.436 Studienplätze stehen im Studienjahr 2017/18 österreichweit zur Verfügung. Im Studienjahr 2012/13 waren es 41.366. An der FH Vorarlberg sind derzeit 1287 Studierende inskribiert.