“Ich gelobe” im Nationalrat

Rund ein Drittel der Mandatare zieht zum ersten Mal ins Hohe Haus.
Wien So voll besetzt ist der große Redoutensaal in der Hofburg selten. Im Ausweichquartier des Parlaments herrscht am Mittwoch derart reges Treiben, dass das Vorhaben, die konstituierende Sitzung auf die Sekunde pünktlich zu beginnen, scheitert. Wenige Minuten verspätet spricht Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) die ersten Worte. 183 künftige Abgeordnete nahmen vor ihm Platz, die etwas später einzeln dazu aufgerufen wurden, die Gelöbnisformel mit den Worten “Ich gelobe” zu bestätigen. Nicht ganz ein Drittel der Abgeordneten zieht zum ersten Mal ins Hohe Haus. Die meisten Neuzugänge haben die Grünen, die nach der Wahlniederlage 2017 das Parlament verlassen mussten. Nur drei ihrer Mandatare waren schon einmal Parlamentarier: Werner Kogler, Sigi Maurer und Alma Zadic. Der jüngste im Hohen Haus ist der 24-jährige Yannick Shetty von den Neos. Die älteste Abgeordnete kommt mit der 65-jährigen Elisabeth Scheucher-Pilcher von der ÖVP. Die meiste Parlamentserfahrung hat der Vorarlberger Karlheinz Kopf (ÖVP). Er gehört dem Nationalrat ohne Unterbrechung seit 1994 an.
Eine Gesetzgebungsperiode war Kopf auch Nationalratspräsident. Er musste 2017 aber Wolfgang Sobotka weichen. Dieser wurde am Mittwoch von den Abgeordneten wiedergewählt, ebenso wie die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ). Nach zweijähriger Pause kehrt auch Norbert Hofer (FPÖ) ins Präsidium zurück. Seine grüne Gegenkandidatin Eva Blimlinger, die am Mittwoch ihre Nationalratspremiere feierte, hatte bei der Wahl zur Nationalratspräsidentin keinen Erfolg.
FPÖ schmeißt Strache raus
Den ersten Tag als Abgeordnete verbrachte auch Philippa Strache. Sie zog als wilde Abgeordnete in den Nationalrat ein. Die FPÖ hat sie am Mittwoch wenige Stunden nach Sitzungsbeginn aus der Partei ausgeschlossen. Die Ankündigung Straches, das Mandat anzunehmen, hätte eindeutig parteischädigenden Charakter gehabt, hieß es in einer Aussendung. Die Ehefrau von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache beklagte am Dienstag eine Diffamierungskampagne der FPÖ gegen ihre Person.





