Wallner appelliert an Vorarlberger: “Nid lugg lo!”

Es sei wichtig, durchzuhalten und Disziplin zu zeigen.
bregenz „Die Vorarlberger müssen das tun, was sie am besten können: Sie müssen durchhalten, nid lugg lo! Dranbleiben an der Sache und Disziplin zeigen“ appelliert Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) im virtuellen VN-Interview mit Redakteurin Birgit Entner-Gerhold an die Bevölkerung. „Gleichzeitig müssen sie auf das verzichten, was sie am liebsten tun: die Gemeinschaft pflegen.” Es sei entscheidend, dass die Menschen durchhalten, sagt Wallner. Die Verlängerung der strengen Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus hält er für absolut richtig. Wie es nach dem 13. April weitergehe, lasse sich derzeit nicht sagen. „Sollten Lockerungen möglich sein, wird man das machen.“
Grundsätzlich halte sich die Bevölkerung diszipliniert an die Maßnahmen, meint der Landeshauptmann. Es müssten kaum Kinder in den Kindergärten und Schulen betreut werden, es seien viel weniger Menschen auf der Straße und auch der Verkehr habe sich verringert. Es seien ihm aber auch Meldungen über größere Gruppenansammlungen in den Bregenzer Seeanlagen bekannt, sagt der Landeshauptmann. „Da muss die Polizei stärker dazuschauen.“ Wer sich nicht an den gebotenen Sicherheitsabstand hält, muss im Ernstfall mit Strafen von 2300 Euro rechnen. Strengere Maßnahmen hält Wallner derzeit für nicht geboten. Die Sanktionen seien empfindlich genug.
Auf die Frage, wer kontrolliere, ob die Spielplätze geschlossen bleiben, meint Wallner, dass die Gemeinden grundsätzlich dafür zu sorgen haben. „Das wird in Österreich unterschiedlich gehandhabt. In den größeren Städten lässt man Parkanlagen offen, weil die Bevölkerung Luft schnappen muss. In Vorarlberg ist das in der Form nicht möglich. Wir brauchen dafür nämlich keine Parks.“ Spazierengehen in der freien Natur – mit Sicherheitsabstand zu anderen – sei hierzulande leichter möglich.
Thema des Interviews waren auch die Einreisebestimmungen nach Tirol. Dort gilt eine Quarantäne für alle Gemeinden. Es war zeitweise fraglich, ob man von Vorarlberg noch einreisen darf. Wallner spricht von einer Klarstellung. „Die Tiroler haben entschieden, das Land vollständig zu isolieren.“ Die Ein- und Ausreisebedingungen würden streng gehandhabt, sowohl für Tiroler, die ausreisen, als auch für Personen, die einreisen wollen. Weiterhin möglich bleiben der Warenverkehr und der Transit, auch die ÖBB-Züge verkehren. „Es wird auch noch Personen geben, die dort arbeiten.“ Auf die Nachfrage, wie das kontrolliert werde, verweist der Landeshauptmann auf die strengen Tiroler Bestimmungen. „Da müssen wir keine eigenen Verordnungen erlassen.“ Das aufgezeichnete vollständige Interview kann man hier nachsehen.