Freiheit über alles?
Freiheit über alles: Die in den Vereinigten Staaten und Europa besonders rührige weltweite Brigade der Masken- und Impfgegner kämpft weiterhin und oft militant gegen jedwede Freiheitsbeschränkung: Sie wollen sich von der “Obrigkeit” nicht verbieten lassen, sich selbst und andere Menschen Pandemie-verursacht ins Grab zu bringen.
Ihr verquerer Freiheitsbegriff ist dabei so absolut wie im Edikt des “Alten Fritz”, dass “jeder nach seiner Façon selig werden” soll. Aber mit Moral und zwingend notwendigen Realitäten hat das herzlich wenig zu tun. Allein das auch von Anti-Masken- und Anti-Impf-Fetischisten verteidigte Strafgesetzbuch ist eine schier unendliche Aufzählung von verbotenen und strafbewehrten Handlungen.
Wie weitgehend bekannt, werden da Mord und Bankraub (mit oder ohne Maske) geächtet und geahndet. Ebenso das Foltern von Gefangenen, Brandanschläge auf Asylbewerber-Heime, Erpressungen, Betrug und viele andere Sachen. Christenmenschen finden eine nicht einmal vollzählige Auflistung von Ver- und Geboten unter dem Stichwort “Zehn Gebote”. Juden werden im Talmud fündig, Muslime im Koran, und andere Gemeinschaften in deren Büchern.
Nicht einmal “über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos”: Maskenpflicht im Flieger. Und im täglichen Leben auf Erden halten sich die meisten Menschen auch längst freiwillig an viele vernünftige Regeln. Wir gehen erst bei “Grün” auf die andere Straßenseite und hinterm Steuer brettern wir bei Ampel-Rot nicht mit Vollgas über die Kreuzung. Wir akzeptieren, dass zum Fahren vorher ein Führerschein zu machen ist, niemand mit Promille im Blut auf Tour gehen soll, die Karre zu versichern ist, wir auf der rechten Straßenseite fahren müssen, und innerorts Autorennen mit Geschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern oder so nicht gern gesehen sind.
Ganz normal finden wir auch, dass ein Glück bringender Kaminkehrer in seiner Freizeit keine Hirnoperationen ausführen darf. Und was schreiben uns die Behörden sonst noch alles vor: Auflagen beim Häusle bauen, Rauchverbot auf Tankstellen, selbst eingeschworene FKKler gehen nicht ohne Hose zum Einkaufen, nachts schmeißen wir nicht den Rasenmäher an, und tausend andere Sachen.
Freiheitsbeschränkungen sind oft auch Schutzgebote: Wer seinen Kindern während der Coronapandemie Haushaltsreiniger zum Gurgeln gibt – was ein US-Präsident schon mal anregte -, die Katze nach dem Baden zum Trocknen in die Mikrowelle steckt, oder beim Autolenken am Handy daddelt, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank und bekommt zu Recht Ärger mit der Justiz. Sollte Gleiches nicht auch für die Kämpfer gegen den “Masken- und Impfterror” gelten? Mögliche Antwort: Es würde die Freiheit zum Leben bestärken.
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