Hinter den Kulissen: „Alternative Fakten“ in Feldkirch

Die Stadt nutzt den Feldkircher Anzeiger gleich doppelt für Kritik an medialer Berichterstattung.
Feldkirch Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt (68, VP) ist nicht mehr lange im Amt, bald soll sein Nachfolger Manfred Rädler (54, VP, ehemals FP) übernehmen. Doch bis es so weit ist, führt Matt weiter die Amtsgeschäfte. Und wie. Die Vorgeschichte: Vor zwei Wochen berichteten die VN über einen Grundstückstausch in der Feldkircher Innenstadt zwischen der Stadt und Rädler. Der Text erschien mit einer Stellungnahme Rädlers und der Stadt. Dennoch ließ sich Matt jetzt zu einem Gegenschlag im „Feldkircher Anzeiger“ hinreißen. In seiner Kolumne „Aus dem Rathaus“ schrieb er von „’Alternativen Fakten’“, die verbreitet worden seien – es ist dies ein Begriff, der geprägt wurde durch Ex-US-Präsident Donald Trump (77). Nicht namentlich genannt, aber gemeint: die VN und der ORF.
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Die demokratischen Entscheidungen der Stadtvertretung würden mehr Respekt, fundierte Recherchen und Überprüfung von Quellen verdienen: „Im Interesse von uns allen hoffe ich, dass die Vorarlberger Medien diese Tugenden weiterhin hochhalten.“ Was er loswerden wollte: Der Grundstückstausch sei rechtlich einwandfrei abgelaufen. Auch wenn das im Rahmen der Berichterstattung überhaupt niemand bezweifelte. Dennoch legte die Stadt noch mit einer „Klarstellung“ nach, in Form eines ganzseitigen Textes zum Thema, einer “entgeltlichen Einschaltung”. Welche von der Redaktion der unabhängigen Wochenzeitung dann sogleich zur größten Geschichte auf der Titelseite erkoren wurde.
